Essen-Dellwig. .

Auf einem Schrottplatz an der Ripshorster Straße ist am Dienstagmorgen ein Feuer ausgebrochen. Das schwer einsehbare Gewerbegebiet war in den letzten Jahren schon Schauplatz mehrerer Großeinsätze von Polizei und Zoll gegen Drogendealer, Autoschmuggler und Rollerdiebe.

Mit hohem Aufwand gelang es der Feuerwehr, den Brand zu löschen. Foto: Daniel Schwarz
Mit hohem Aufwand gelang es der Feuerwehr, den Brand zu löschen. Foto: Daniel Schwarz © WAZ FotoPool

„Unort“, „Angstraum“, „Nachtjackenviertel“: Mit solchen Begriffen beschreiben die Dellwiger Bürger und ihre Nachbarn in Oberhausen-Borbeck das Gewerbegebiet Ripshorster Straße. Am Dienstagmorgen hatte zur Abwechslung mal die Feuerwehr dort einen Großeinsatz: Brandstiftung auf einem Schrottplatz.

Als die Feuerwehr gegen 4.30 Uhr im Gewerbegebiet eintraf, schlugen die Flammen meterhoch in den Himmel, schwarzer Rauch wälzte sich Richtung Oberhausen. Um das Großfeuer wirkungsvoll bekämpfen zu könne, pumpten die Löschtrupps Wasser aus dem nahen Rhein-Herne-Kanal zu einem Wasserwerfer. Fünf Stunden brauchten sie, bis die letzten Brandherde gelöscht waren. 20 Autos, zehn alte Kühlgeräte und fünf Container mit Elektroschrott waren in Flammen aufgegangen. Die Polizei ermittelt wegen vorsätzlicher Brandstiftung.

Oberhausener Polizei entdeckte bereits Rollerfriedhof

Das schwer einsehbare Gewerbegebiet war in den letzten Jahren schon Schauplatz mehrerer Großeinsätze von Polizei und Zoll gegen Drogendealer, Autoschmuggler und Rollerdiebe. Hier agierte die „Nigeria Connection“, die Essener Zollfahnder und die Abteilung für Organisierte Kriminalität der Staatsanwaltschaft 2009 sprengten. Inzwischen sind sechs Bandenmitglieder, meist Westafrikaner aus Nigeria oder Sierra Leone, zu insgesamt 25 Jahren Haft verurteilt worden.

Die Bande agierte auf dem Gelände eines Auto-Exports an der Ripshorster Straße. Sie verschifften Autos nach Afrika und importierten auf dem Rückweg Kokain aus Südamerika auf der Route Afrika - Spanien - Niederlande. Mehr als zehn Kilo Kokain soll die Bande innerhalb eines halben Jahres verkauft haben.

Ganz in der Nähe hat die Oberhausener Polizei per Zufall einen Roller-Friedhof entdeckt. Bei einer Überprüfung zweier Rollerfahrer, die in das Gewerbegebiet einbogen, stellten Polizisten nicht nur fest, dass ein Roller gestohlen war und der 20-jährige Fahrer wegen Rollerdiebstahls mit Haftbefehl gesucht wurde. Sie entdeckten auf dem Brachgelände noch bereits ausgeschlachtete Zweiräder.