Essen. Für vier Jahre muss ein 25-jähriger Drogendealer ins Gefängnis. So urteilte am Mittwoch die XVI. Strafkammer des Landgerichtes und folgte damit dem Antrag von Staatsanwältin Stefanie Roß.

Nachdem der Mann aus Sierra Leone am ersten Prozesstag die Anklagevorwürfe geleugnet hatte, entschloss er sich am Mittwoch zum Ge­ständ­nis. Im Urteil ging es um sechs Fälle, in denen der 25-Jährige von November 2008 bis Januar 2009 mit Mengen zwi­schen 40 und fast 400 Gramm Kokain gehandelt hat.

Unterhändler war er, nicht an der Spitze. Der meist aus Nigeria durch „Bodypacker“ eingeschmuggelte Stoff wurde in erster Linie an der Ripshorster Straße in Dellwig gebunkert. Von dort gelangten die Drogen an Rauschgifthändler, die sie vor allem an Nigerianer weiterverkauften, aber auch an den 25-Jährigen aus dem westafrikanischen Staat.

„Spät und zögerlich“ sei das Geständnis des Angeklagten gekommen, so Richter Martin Hahnemann im Urteil. Als Hintergrund vermutet die Kammer, dass es „womöglich vor afrikanischen Gerichten eher strafverschärfend wirkt“. Mildernd für den Angeklagten wertete das Gericht seine „ausländerrechtliche Situation“. Diese habe dazu beigetragen, erklärt Hahnemann, dass er den Verlockungen erlegen sei. Denn der 25-Jährige war zur Tatzeit Vater geworden und hatte keine Arbeitserlaubnis, um Geld zu verdienen. „Wir haben Verständnis“, so der Richter, „dass Sie da reinrutschen, wenn Sie sehen, wie andere mit Geld um sich werfen wie Nikolaus mit den Nüssen“.