Das Landgericht Essen hat Haftstrafen in einer Gesamthöhe von 21 Jahre und elf Monate gegen fünf Mitglieder eines Kokainhändlerrings verhängt. Das Zollfahndungsamt Essen und die Abteilung für Organisierte Kriminalität hatten die „Nigeria-Connection“ in langwierigen Ermittlungen und Überwachungen zur Strecke gebracht. Ihr Umschlagplatz war ein Exporthandel für Gebrauchtwagen im Gewerbegebiet Ripshorster Straße in Dellwig gewesen. Dort wurden Autos nach Afrika umgeschlagen - und im Gegenzug Kokain aus Südamerika illegal importiert.
Im Auftrag der Staatsanwaltschaft beobachteten die Zollfahnder über Monate das Tun zweier 34 und 38 Jahre alter Nigerianer aus Dortmund und Essen. Die beiden Männer handelten mit südamerikanischem Kokain, das sie über Nigeria, Spanien und die Niederlande nach Deutschland schmuggeln ließen. Sie bedienten sich dabei mindestens zweier Kuriere, die das Kokain als Körperschmuggler mit Plastikbeuteln voller Drogen im Bauch über die Grenzen brachten.
Bei der Festnahme der Täter konnten die Zollfahnder zwei Kilo Kokain sicherstellen, das einen Straßenverkaufspreis von 140 000 Euro hatte. Die Beamten gehen davon aus, dass allein von Oktober 2008 bis Februar 2009 mehr als 10 Kilogramm verkauft wurde.
Eine Kurierin und ihr Fahrer wurden bereits im Juni mit mehrjährigen Haftstrafen beleg. Die beiden Haupttäter wurden im aktuellen Verfahren zu vier sowie sechs Jahren und sechs Monaten verurteilt, ein weiterer Kurier erhielt drei Jahre und 2 Monate Haftstrafe.