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Die starren Abholzeiten im Offenen Ganztag sollen gelockert werden, hat Schuldezernent Renzel angekündigt. Wiederholt hatten sich Eltern geärgert, dass Kinder im Offenen Ganztag zwingend bis 16 Uhr in der Schule bleiben müssen.

Schuldezernent Peter Renzel. Foto: Uwe Möller
Schuldezernent Peter Renzel. Foto: Uwe Möller © WAZ FotoPool

Gute Nachrichten für Eltern von Grundschülern: Die starren Abholzeiten im Offenen Ganztag sollen gelockert werden. Details zu der Neuregelung mag Schuldezernent Peter Renzel (CDU) noch nicht verraten, aber er verspricht: „Wir suchen nach Lösungen, und diese werden bereits zum kommenden Schuljahr umgesetzt.”

Wiederholt hatten sich Eltern geärgert, dass Kinder, die im Offenen Ganztag angemeldet sind, täglich bis 16 Uhr in der Schule bleiben müssen und nicht je nach Tagesprogramm früher abgeholt werden können. Essen gehe mit dieser Regelung sogar über die Vorgabe des Landes hinaus, das einen Mindestaufenthalt bis 15 Uhr vorsehe, kritisierte die Arbeitsgemeinschaft Essener Grundschulen (Ageg). So werde es Kindern erschwert, nachmittags an Fußballtraining, Geburtstagsfeiern oder Musikschule teilzunehmen.

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Bei einer Ageg-Befragung zum Offenen Ganztag hatten sich im vergangenen Jahr 29 von 39 teilnehmenden Elternpflegschaften über die Abholzeiten beklagt. So wünschten sich manche Eltern, die in Teilzeit arbeiten, ihre Kinder an einzelnen Tagen schon mittags abholen zu können.

Schuldezernent Renzel hält dagegen, man könne den Offenen Ganztag nicht nur an den Anforderungen der Arbeitswelt ausrichten, sondern müsse die Kinder im Blick behalten. „Wir wollen ja keine Verwahrung der Schüler mit beliebiger Dauer, sondern eine gute gruppenpädagogische Arbeit.“ Darum müssten AGs und Hausaufgabenbetreuung verlässliche Kernzeiten haben.

Er verstehe aber, dass sich Elterrn und Schüler mehr Freiheit bei der Nachmittagsgestaltung wünschten. Denkbar ist offenbar, so viel lässt Renzel schon durchblicken, dass man den einzelnen Grundschulen mehr Gestaltungspielraum bei den Abholzeiten gibt. Vor Ort könnten Gespräch mit den Eltern dann passgenauere Lösungen gefunden werden.

Zuversichtlich sei er auch, dass es im nächsten Schuljahr genügend Plätze im Offenen Ganztag gibt. Der Rat wolle in dieser Woche einen Ausbau auf knapp 7000 beschließen. „Das ist für eine Stadt wie Essen schon ein Kraftakt.“