Essen. .
Der Bochumer Schauspieler Armin Rohde kam zum Talk in die Mensa der Universität Duisburg-Essen. Dort erläuterte er auch, wie er sich sein Studium an der Folkwang-Hochschule als Synchronsprecher für Pornos finanzierte.
Stöhnen für das Studium: In der Mensa der Uni Duisburg-Essen erläuterte der Schauspieler Armin Rohde im „Zeit Campus Talk“, wie er sich sein Studium an der Folkwang Hochschule Essen in den 80er Jahren unter anderem als Synchronsprecher für Pornos finanzierte. Außerdem sprach er mit Moderator Philipp Schwenke über seine Rolle in der Kulturhauptstadt, und warum es keine große schauspielerische Leistung sei, auf Knopfdruck weinen zu können.
Es war eine eher intime Runde, in der Rohde Anekdötchen aus seinem Leben ausplauderte: Um die 100 Zuschauer versammelten sich in der Mensa, um anders als gewohnt keine Speisen, sondern eher geistige Appetithäppchen zu genießen. Nur Armin Rohde und sein Gastgeber kauten dem Publikum etwas vor — er bekam sein Wunschgericht serviert: gegrillter Lachs mit rohem Kohlrabi. „Ich verstehe nicht, wie man Kohlrabi kochen kann“, sagt der korpulente Schauspieler, der unlängst für eine Rolle 15 Kilo zunehmen musste: „108 Kilo auf einer Körpergröße von 1,71 Metern verteilt — da war ich schon nah dran an einer Depression“, sagt er. Mit einer vom Arzt verordneten Diät habe er das Gewicht zwar wieder reduzieren können, allerdings sei „schon einiges wieder drauf.“
„Man darf eine Rolle nicht spielen, man muss sie sein“
Ein Schwergewicht ist der Bochumer jedoch auch, was sein Talent angeht: „Man darf eine Rolle nicht spielen, man muss sie sein“, erläutert er sein Erfolgsrezept. Kleine Gesten sagten oft mehr als übertriebenes Agieren. „Das Publikum zum Weinen zu bringen, bedeutet mehr als selbst auf Knopfdruck loszuweinen.“
Viel hat Rohde zu erzählen, so viel, dass Schwenke kaum mit Fragen nachkommt. So erzählt Rode nicht nur von seinem Studentenjob als Porno-Synchronsprecher, sondern stöhnt auch gekonnt eine Hörprobe ins Mikro. Heute hat der gefragte Schauspieler so ein Engagement freilich nicht nötig. Trotz seines Erfolgs ist der gebürtige Wuppertaler dem Ruhrgebiet jedoch immer treu geblieben. „Viele meinten, man müsse nach Hamburg oder Berlin ziehen, um was zu werden. Ich habe das nie geglaubt.“ Er wolle immer da wohnen, wo sich auch seine Familie wohl fühle. Dennoch habe er sich trotz mehrerer Anfragen nicht vor den Kulturhauptstadt-Karren spannen lassen: „Ich lebe gerne hier, aber deshalb bin ich noch lange kein Vorzeigeruhri.“