Essen. Hohes Tempo und unübersichtliche Kreuzung: Eltern in Essen-Horst sorgten sich um Kinder. Mit diesen Maßnahmen reagiert die Stadt Essen.
Gefahren auf dem Schulweg haben Eltern in Horst beschäftigt, die sich mit ihren Sorgen wiederum an die Politik gewandt haben. Das Ergebnis verkündet nun die Stadt und erklärt die Maßnahmen, die schnellstmöglich dazu beitragen sollen, dass die Mädchen und Jungen auch den Kreuzungsbereich Breloher Steig / Lindkenshofer Weg sicher passieren können.
Eltern wie Stefanie Klose haben bereits vor mehr als einem Jahr Kontakt zu Politikern aufgenommen und um Hilfe gebeten. „Unser Sohn ging zu der Zeit in die erste Klasse. Der Schulweg über den Breloher Steig war alles andere als sicher für kleine Kinder“, beschreibt die Mutter. Zumal der Überweg häufig von Transportern zugeparkt werde, sodass die Kinder den Überweg noch nicht einmal gerade überqueren könnten.
Auch ein weiterer Zebrastreifen in Essen-Horst stand auf der Wunschliste
„Es war ein langer Weg“, sagt sie heute über das Engagement der Eltern und deren Unterstützer, das schlussendlich zum Ortstermin führte, bei dem alle Verbesserungsvorschläge haben machen können. Den gewünschten Zebrastreifen hätten sie nicht erhalten, da laut des Amtes für Straßen und Verkehr nicht genügend Kinder die Straße überquerten, schildert sie. Erst die Geschwindigkeitsmessungen hätten dann aber das Problem bestätigt. Nun hofft sie, dass die beschlossenen Maßnahmen Abhilfe bringen.
Den Sichtbereich der Kinder am östlich des Kreuzungsbereichs gelegenen Überweg des Breloher Steig soll nun ein absolutes Halteverbot auf der nördlichen Straßenseite verbessern. Hinzu kommt unmittelbar vor dieser Querungsstelle der Kinder das Verkehrszeichen „Achtung Kinder“. „Die Vorfahrtstraßenregelung auf dem Breloher Steig entfällt, da dies zu einer Senkung der Geschwindigkeit der Autofahrenden in der Tempo-30-Zone führen soll“, erklärt die Stadt. Die Änderung der Vorfahrtstraßenregelung sollen aufgestellte Pappkameraden verdeutlichen.
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Als Grundlage für ihr rasches Handeln und die Änderungen nennt die Stadt die Ergebnisse von Verkehrserhebungen an der betroffenen Kreuzung. Gemessen wurde die Geschwindigkeit der Fahrzeuge. Festgestellt wurde bei diesen Messungen, dass es vielfache, deutliche Überschreitungen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit in der Tempo-30-Zone am Breloher Steig gibt. Grund sei die Vorfahrtstraßenregelung.
Die Schulwegsicherung spielt laut Stadt und Politik mittlerweile eine zentrale Rolle im Straßenverkehr. Die Erhöhung der Sicherheit für Kinder sei erklärtes Ziel der Stadt Essen. „Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass die häufigsten Gefahren auf zu schnell fahrende Autos, unvorsichtig abbiegende Fahrzeuge, parkende Autos auf Geh- und Radwegen sowie Kraftfahrzeuge als Sichthindernisse zurückzuführen sind“, zählen die Zuständigen zum Hintergrund auf.
Das Thema Schulwegsicherung in Essen-Horst stand immer wieder im Fokus
Schulanfänger und Schulanfängerinnen seien wiederum nur begrenzt imstande, sich auf mehrere Dinge gleichzeitig zu konzentrieren und daher kaum in der Lage, die Komplexität von Verkehrssituationen richtig zu erfassen. „Sie haben ein eingeschränktes Sichtfeld, besitzen kein ausgeprägtes Gefahrenbewusstsein und können Geschwindigkeit und Entfernung nicht richtig einschätzen“, heißt es dazu von der Stadt. Bereits vor rund zwei Jahren wurde laut Stadt dann das Verkehrszeichen „Achtung Kinder“ im Verlauf des Breloher Steig aufgestellt, um auf den Schulweg der Kinder aufmerksam zu machen und die Autofahrenden entsprechend zu sensibilisieren.
„Das Thema Schulwegsicherung am Breloher Steig stand dabei immer wieder im Fokus“, sagt CDU-Ratsherr Luca Ducree. Das gilt vor allem für die Josefschule, denn die weitere Grundschule im Stadtteil hat offenbar keinen Bedarf, da es an der Astrid-Lindgren-Schule eine Ampel zur Querung der Straße gibt. Der andere Zugang ist über eine Nebenstraße möglich.
Die Eltern der Josefschule hingegen waren mehr als besorgt über die fehlende Sicherheit. Schließlich stand ein Ortstermin mit Eltern, Kommunalpolitikern sowie dem Amt für Straßen und Verkehr an. Nun ist nicht nur Luca Ducree der Stadt dankbar, dass die Maßnahmen vor allem zeitnah umgesetzt worden sind. Über die Auswirkungen will der Politiker mit allen Beteiligten weiterhin im Austausch bleiben.
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Den hat es bereits zuvor gegeben. Denn es ist nicht die erste Verbesserung in Sachen Sicherheit auf dem Weg zur Josefschule. Ein früheres „Zusammenspiel“ von Eltern, Schule, Politik und Stadt hat immerhin bereits dazu geführt, dass es einen Überweg auf der Dahlhauser Straße samt Blinklichtern und blau-weißen Warnbaken gibt, sagt Ducree. Eine Warnampel hatte die Stadt zuvor abgelehnt. Ein Blinklicht ebenfalls.
„Herrn Ducree danken wir dafür, dass er am Thema geblieben ist“, sagt Stefanie Klose nun zum Park-/Halteverbot am Überweg und zur neuen Vorfahrtsregelung am gesamten Breloher Steig. Eine Bitte gibt es aber noch: „Es wäre jedoch schön, wenn die Stadt die Pappkameraden mit der Aufschrift ,Geänderte Vorfahrt‘ an jeder geänderten Vorfahrtstraße aufstellen würde.“ Ihre Befürchtung: „Das abmontierte Vorfahrtschild fällt vielen Autofahrern möglicherweise gar nicht auf, dann nehmen sie die neue Rechts-vor-Links-Regelung gar nicht wahr.“ Dann wäre diese Änderung aber nutzlos und würde mitnichten zum sicheren Schulweg beitragen.
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