Essen-Horst. Eltern schildern gefährliche Situationen, Politiker fordern Abhilfe. Stadt erklärt, warum vor der Essener Josefschule ein Zebrastreifen reicht.

Ein Zebrastreifen soll vor der Grundschule in Horst dafür sorgen, dass die Kinder sicher zur Schule kommen. Dafür hatte sich die Politik stark gemacht und stellt nun fest: Das reicht nicht. „Die Situation auf der Dahlhauser Straße vor der Josefschule und dem dortigen Fußgängerüberweg wurde schon mehrfach von besorgten Eltern aufgegriffen und thematisiert“, berichtete Klaus-Dieter Feige (CDU). Die Politik forderte weitere Maßnahmen, um den Schulweg zu verbessern.

Immer wieder kommt es dort beim Überqueren der Straße zu gefährlichen Situationen mit Schülerinnen und Schülern im Straßenverkehr. Das berichteten Eltern. Beschwerden darüber sind in der Vergangenheit etwa bei CDU-Ratsherr Luca Ducree angekommen, den das Thema schon lange beschäftigt. Mütter und Väter hätten geschildert, dass das Queren der Straße auch mit dem errichteten Fußgängerüberweg gefährlich geblieben sei.

Einen Antrag der Politik hat es bereits im Herbst 2021 gegeben

Auch die Schule soll bereits auf die schwierige wie gefährliche Lage hingewiesen haben. „Es besteht Handlungsbedarf für die Sicherheit der dortigen Schulkinder“, fasst der Politiker zusammen. Einen entsprechenden Antrag stellte die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung bereits vergangenen Herbst, er wurde einstimmig angenommen. Demnach sollte das Amt für Straßen und Verkehr prüfen, welche weiteren Maßnahmen für eine höhere Verkehrssicherheit an dieser Stelle geeignet seien.

Politiker, Eltern und Lehrer warteten auf einen Vorschlag, der zeitnah umgesetzt werden sollte. Doch daraus wird nun nichts. Der Verwaltung seien keine Beschwerden bekannt, weder Bürger noch Verantwortliche der Josefschule hätten sich über die Situation beklagt. Der Antrag sei dennoch geprüft worden, ob etwa eine signalgesteuerte Anlage Fußgänger schützen könnte. Entsprechende Regelungen dazu geben die „Empfehlungen für Fußgängerverkehrsanlagen“ (EFA) vor.

Bei der Politik kommen Klagen über zu schnell fahrende Autos an

Die Stadt kommt nun zu dem Ergebnis, dass bei rund 9700 Fahrzeugen am Tag keine Lichtsignalanlage anzuordnen sei. Dafür sei das Verkehrsaufkommen schlichtweg zu gering. Der bereits vorhandene Fußgängerüberweg sei hier die richtige Maßnahme. Hinzu komme, dass Fußgänger in lediglich 150 Metern Entfernung eine Signalanlage nutzen könnten. Daher sieht das Amt für Straßen und Verkehr keine zwingende Notwendigkeit, eine weitere Querungshilfe auf der Dahlhauser Straße einzurichten – wie bereits 2019, als die Verwaltung das damals schon geforderte Blinklicht ablehnte.

Diese Antwort lässt die Beteiligten erneut ratlos zurück. Nicht nur Luca Ducree mag sich mit dieser nicht abfinden. „Das Thema ist doch ein Dauerbrenner“, pflichtet Klaus-Dieter Feige bei. Immer wieder gebe es Klagen über zu schnell fahrende Autos. „Wer sich hier mal hinstellt, sieht doch sofort, was los ist.“ Dass noch nichts passiert sei, habe mit ganz viel Glück zu tun.

Wenn man die Straße aus Richtung Steele befährt, erschwert laut Feige zudem die langgezogene Kurve die Sicht. Daher fordern die Politiker weiterhin eine Warnampel, die dauerhaft blinke und so auf den Fußgängerüberweg aufmerksam mache. Schließlich sei überhaupt nicht nachvollziehbar, warum diese Ampel seinerzeit vor der Antoniusschule im benachbarten Freisenbruch installiert worden sei, in Horst aber soll das nun nicht möglich sein. Luca Ducree versichert: „Wir bleiben an diesem Thema dran.“