Essen. Große Säuberungsaktion auf dem Hallo-Friedhof in Essen zum Fest zum Fastenbrechen. Dutzende Mitglieder des Islamischen Zentrums packen an.

Zum Ende des Fastenmonats Ramadan an diesem Mittwoch (10. April) haben Essener Muslime das Islamische Bestattungsfeld auf dem Hallo-Friedhof im Norden der Stadt mit viel Akribie herausgeputzt: Das große Fastenbrechenfest wie auch das Opferfest, - beide hohe islamische Feiertage - nehmen Gläubige aus dem ganzen Ruhrgebiet traditionell zum Anlass, die Gräber ihrer Verstorbenen aufzusuchen, den Koran zu rezitieren und Bittgebete zu sprechen. „Die Säuberungsaktion war ein großer Erfolg“, sagt Alaá El Sayed, Vorstand und Sprecher der Altenessener Salahu d-Dîn-Moschee, die auch als Islamisches Zentrum Essen firmiert.

Rasenmäher, blaue Säcke und Laubbläser: Mehrere Dutzend Menschen treten in Aktion

Zusammen mit Imam Muhammed Amin Raschid wurde nach der Putzaktion an den Gräbern gebetet.
Zusammen mit Imam Muhammed Amin Raschid wurde nach der Putzaktion an den Gräbern gebetet.

Mehrere Dutzend Muslime und Moscheebesucher waren der Aufforderung des Islamzentrums gefolgt und am Sonntagnachmittag (7. April) für gut vier Stunden in Aktion getreten. Sitzrasenmäher, Laubbläser, blaue Säcke: An Gerätschaften und Equipment bestand kein Mangel, Unterstützung sei auch von der Friedhofsverwaltung gekommen. „Am Ende haben wir mehr als zehn blaue Säcke voller Müll und Grünschnitt abtransportiert“, fügt El Sayed hinzu.

In den letzten Jahren hatte der Hallo-Friedhof mit seinem Islamischen Bestattungsfeld immer wieder für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. Regelmäßig war es dort zu Zwischenfällen gekommen. Mal häuften sich zum Leidwesen der Anwohner Verkehrs- und Parkprobleme, dann gab es sogar Angriffe auf das Friedhofspersonal. Zuletzt wurde über die Erweiterung gestritten.

Die Verantwortlichen der Salahu d-Dîn-Moschee wollen mit den inzwischen regelmäßig durchgeführten ehrenamtlichen Säuberungsaktionen auf dem Hallo-Friedhof auch ein Zeichen setzen: Dass sie sich für das Gemeinwohl und ein friedliches Miteinander engagieren. Gesäubert wurden nur nicht die öffentlichen Flächen, sondern auch etliche Gräber. „Vor zwei Jahren war ein Teil der Gräber sogar bis zu Unkenntlichkeit zugewachsen, damit ist nun Schluss“, so der Vorsitzende.

Islam-Friedhof in Essen zählt zu den größten in ganz Deutschland - Stadt bittet um Rücksichtnahme

Beteiligt haben sich nicht nur Mitglieder der Islam-Gemeinde, sondern auch die Besucher. „Viele entschlossen sich sogar spontan mitzumachen.“ Kinder waren ebenso dabei, wie ihre betagten Großväter. Imam Muhammed Amin Raschid sprach das Gebet.

Die Feierlichkeiten zum Ende des Fastenmonats beginnen an diesem Mittwoch um 8 Uhr mit einem Gebet in der Moschee an der II .Schnieringstraße. Weil der große Saal überfüllt sein dürfte, werden im Hof auf jeden Fall Teppiche im Hof ausgerollt. Auf das fünfminütige Gebet folgen zwei Ansprachen des Imams. Danach werden Spezialitäten, darunter viel Süßes, gereicht. Etwa gegen 10 Uhr verlagert sich das Geschehen zum Hallo-Friedhof, wo die Besucher an den Gräbern ebenfalls Getränke und Süßspeisen zu sich nehmen.

Der Islamfriedhof am Hallo zählt zu den größten in ganz Deutschland. Deshalb wird ab Mittwoch mit einem hohen Besucheraufkommen gerechnet. Wie Grün & Gruga mitteilt, haben Fahrgenehmigungen bis zum 11. April keine Gültigkeit. Außerdem werde ein Info- und Sicherheitsdienst anwesend sein. Der Stadtbetrieb bittet alle Besucher um besondere Rücksicht aufeinander.

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