„Essener Schulen bleiben bunt“ – Kinder setzen Zeichen
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Essen. 14 Grundschulen haben ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung gesetzt. Wie sie mit bunten Blättern Vielfalt zeigen wollen.
Insgesamt 220 Blätter in Regenbogenfarben haben die Schülerinnen und Schüler der Bardelebenschule in Holsterhausen am Mittwoch hochgehalten. Unter dem Motto
„Essener Schulen bleiben bunt“
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bildeten sie mit den farbigen Blättern einen Regenbogen und setzten so ein Zeichen für Vielfalt und gegen Diskriminierung. Gleiches fand zur selben Zeit an weiteren 13 Grundschulen im Stadtgebiet statt.
Die Idee der Aktion kam vor wenigen Wochen von Schulen des Schulaufsichtsbezirks I, meint Miriam Meisterernst, die Leiterin der Bardelebenschule. Die Idee war, dass sich alle Essener Schulen zusammentun, um sich mit bunten Blättern für Vielfalt und gegen Rassismus und Diskriminerung stark zu machen. „Doch das war organisatorisch schwierig“, betont die Schulleiterin. Daraufhin veranstalteten die Schulen die Aktion jede bei sich auf dem Schulhof, der Rahmen blieb dabei für alle Schulen gleich: Die Schüler sollen bunte Blätter um 10 Uhr hochhalten.
Schüler finden es wichtig bei der Aktion teilzunehmen
Die Aktion kam für die Schüler spontan, berichten die Kinder. „Wir haben heute Morgen erst von der Aktion erfahren“, sagt Schülerin Carla (8). In den ersten Unterrichsstunden besprachen sie kurz, worum es bei der Veranstaltung geht: „Uns wurde das Thema mitgeteilt und wir haben in der Klasse besprochen, was Vielfalt bedeutet“, berichtet Schüler Tim aus der vierten Klasse. Die Schulleiterin stellte dazu die Frage in der Klasse, „wie es für die Schüler wäre, wenn man ihnen vorschreiben würde, mit wem sie spielen oder wie sie sich kleiden sollen“. Die Antworten waren eindeutig, meint Meisterernst: „Das finde ich gemein“, betont Lotta (8), denn „damit würde man andere ausgrenzen“. Carla (10) ergänzt:„Jeder sollte sich so anziehen, wie er möchte“.
Die Lehrer entschieden sich dafür, dass jede Klasse eine Blätterfarbe erhält und mit anderen Klassen damit einen Regenbogen bilden. „Wir haben uns gedacht, dass die Schüler sich zu einem Regenbogen zusammenstellen sollen, denn ein Regenbogen ist etwas besonderes und genau so ist auch die Vielfalt“, berichtet Schulleiterin Meisterernst. Außerdem sollten die Schüler erkennen, dass sie alle zusammengehören mit ihren verschiedenen Blättern. Die Idee mit dem Regenbogen gefällt auch den Schülern, denn „ich habe mich gefreut, dass wir diese Aktion machen und einen Regenbogen gebildet haben“, sagt Schülerin Lotta (8). Das sieht auch Schüler Tim (9), für ihn sei es wichtig an der Aktion teilzunehmen: „Ich möchte zeigen, dass es egal ist, welche Hautfarbe man hat oder woher die Menschen kommen. Jeder sollte gleich behandelt werden“.
Die Aktion ist ein wichtiges Thema für die Schule
Für Schulleiterin Meisterernst sei es wichtig, dass ihre Schule an der Aktion mitmacht. „Kinder denken vorurteilsfrei und nicht in Kategorieren, daher ist das Thema eigentlich für sie nicht so greifbar“, dennoch bleibe es eine wichtige Aufgabe der Schulen, „die Kinder für diese Themen zu sensibilisieren und ihnen zu erklären, dass Vielfalt eine Stärke ist“, betont die Schulleiterin.
Die Fotos der 14 Grundschulen werden gesammelt und zusammen auf ein Plakat gebracht, welches dann auf den Homepages der Schulen zu sehen sei, berichtet Meisterernst. „Denn ist keine Aktion nur von einer Schule, sondern mehrere Schulen setzen sich für Vielfalt ein. Durch die Plakate zeigen wir, dass wir gemeinsam ein Zeichen setzen.“
Die anderen Grundschulen, die an der Aktion mitmachten: Bergmühlenschule, Berliner Schule, Bischof-von-Ketteler-Schule, Cranachschule, Dürerschule, Eichendorffschule, Graf-Spee-Schule, Bedingrade, Herderschule, Kraienbruchschule, Meisenburgschule, Schule an der Ruhr und die Schule an der Waldlehne.
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