Essen-Kettwig. Mit Mobilstationen sollen Anreize geschaffen werden, vom Auto auf andere Verkehrsmittel umzusteigen. Für Kettwig gibt es erste Pläne.
Das grüne Sechseck mit dem „M“ in der Mitte auf der schlanken blauen Säule weist den Weg: Hier befindet sich eine Mobilstation der Ruhrbahn. Es gibt sie bereits am Essener Landgericht, an den Bahnhöfen Steele und Kupferdreh sowie an den Haltestellen Florastraße, Parkfriedhof und Kronprinzenstraße. Dort werden unterschiedliche Mobilitätsangebote verknüpft.
Die Ruhrbahn plant derzeit eine weitere Mobilstation, und zwar für den Stadtteil Kettwig. Erste Überlegungen dazu wurden in der Februar-Sitzung den Bezirksvertreterinnen und -vertretern vorgestellt. Eine zeitliche Schiene gibt es zwar noch nicht, aber ein möglicher Standort wurde bereits ausgeguckt: die Parkplätze im Bereich des Märchenbrunnens vor der einstigen Filiale der Commerzbank.
Bereich am Kettwiger Marktplatz weist hohe Frequenz auf
Die Kreuzung Haupt- und Schulstraße sei ein Knotenpunkt im Ortskern von Kettwig, der viel Frequenz aufweise, erklärte Georg Grindau, Bereichsleiter Verkehrsmanagement der Ruhrbahn, und zählte auf: „Schräg gegenüber ist die Bushaltestelle am Markt, für Radfahrer geht es runter zur Ruhr. Weiterhin gibt es einen Taxistand. Das Rathaus befindet sich dort und es geht außerdem zu den Geschäften in der Altstadt.“ Es seien also jeden Tag immer viele Menschen dort anzutreffen.
Der öffentliche Nahverkehr biete zwar für viele Wege ein gutes Mobilitätsangebot, aber eben nicht für alle, so Grindau. „Wir wollen den Menschen den Umstieg so einfach wie möglich machen.“ Die Verknüpfung des ÖPNV mit ergänzenden Angeboten bediene dabei die sogenannte „letzte Meile“.
Zwei Plätze für Car-Sharing sowie Station für Leihfahrräder geplant
Wer mit dem Bus in die Kettwiger Ortsmitte fahre, könne beispielsweise an einer solchen Mobilstation als weiteres Angebot Leihfahrräder oder einen Wagen im Rahmen des Car-Sharings nutzen. Geplant seien zwei Stellplätze für Car-Sharing sowie Unterstellmöglichkeiten für Leihfahrräder. Aber auch private Räder könnten abgestellt werden.
Die Erfahrungen mit den bisherigen Standorten seien durchaus positiv, hakte Carsten Piegsa, Mobilitätsplaner bei der Ruhrbahn, ein. Die Mobilstationen erfüllten zwei zentrale Funktionen: Verbesserung des Umstiegs zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln und Bereitstellung vielfältiger Mobilitätsoptionen an einem Ort.
Modal Split in Essen für 2035: Das eigene Auto stehen lassen
Dahinter steht der Modal Split, den die Stadt Essen bis 2035 erreichen will: jeweils 25 Prozent in den Bereichen ÖPNV, Radverkehr, Fußverkehr und motorisierter Individualverkehr. Mit dem Angebot von Mobilstationen sollen Anreize geschaffen werden, vom Auto auf andere Verkehrsmittel umzusteigen.
Die Auswahl haben
Das Zusammenführen von Verkehrsangeboten an einem Ort ermöglicht lückenlose Mobilitätsketten. Den Menschen steht so gebündelt eine Auswahl an Fortbewegungsmitteln zur Verfügung.
Die Ruhrbahn hat als Mobilitätsdienstleister für die Stadt Essen ein Konzept entwickelt, um ein Netz von zehn bis zwölf Mobilstationen im Stadtgebiet aufzubauen.
Ob und wie sich die Bürgerinnen und Bürger in Kettwig darauf einlassen werden, wird sich erweisen. Zunächst einmal ist der Standort noch ein Diskussionspunkt. Die Bezirksvertretung schlug vor, auch den Bereich gegenüber des „Markett“ anzuschauen. Dort sei ein noch spürbarerer Umschlagplatz. Die Ruhrbahn-Vertreter nahmen dies mit in ihre weiteren Überlegungen auf.
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