Essen-Holsterhausen. Anwohner und die ortsansässigen Ärzte klagen über die Verkehrssituation an der Essener Uniklinik. Die Stadt soll eine Lösung finden.

Dienstagvormittag, kurz vor 11 Uhr, in Essen-Holsterhausen. Die Fahrt aus Richtung Rüttenscheid in die Hufelandstraße geht entspannt los, doch etwa in Höhe der Hufeland-Apotheke beginnt der Verkehr, zäher zu fließen. Etwa sieben Autos pro Spur stehen vor der roten Ampel – der letzten, bevor man links Richtung Uniklinik-Parkhaus P1 einbiegen kann. Die Verkehrssituation vor dem Parkhaus ist nicht erst seit gestern angespannt. Nun wollen sich Bezirkspolitikerinnen und -politiker des Problems annehmen und die Stadt beauftragen, eine Lösung zu finden.

Bürgerinnen und Bürger haben sich bei Doris Eisenmenger (Grüne), Bürgermeisterin im Bezirk 3, über die Situation beschwert. Darunter waren sowohl Anwohnerinnen und Anwohner als auch Ärztinnen und Ärzte, die ihre Praxen in der Nähe der Uniklinik haben. „Die Situation hat sich ziemlich zugespitzt“, ist Eisenmengers Eindruck nach den Gesprächen. Das sei „sehr, sehr bitter.“ Die Bezirksbürgermeisterin ist die Strecke selbst in der Zeit zwischen 12 und 14 Uhr abgefahren und hat die Erfahrung gemacht: „Es staute sich bis runter zum Haumannplatz.“

In einem gemeinsamen Antrag fordern die Fraktionen von Grünen und SPD in der Bezirksvertretung (BV) 3 nun die Stadt auf, sich um das Problem zu kümmern. Konkret wird die Verwaltung gebeten, „Lösungsmöglichkeiten zu prüfen, die zur Verbesserung der Stau-Situation an der Zufahrt zum Parkhaus des Klinikums an der Hufelandstraße führen.“

Die Uniklinik Essen wird jeden Tag von vielen Menschen angesteuert. Das führt vor allem während der typischen Besuchszeiten tagsüber zu Stau.
Die Uniklinik Essen wird jeden Tag von vielen Menschen angesteuert. Das führt vor allem während der typischen Besuchszeiten tagsüber zu Stau. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Verkehrssituation an der Essener Uniklinik: „Da geht gar nichts mehr“

Die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die ansässige Ärzteschaft direkt gegenüber der Zufahrt zum Parkhaus des Uniklinikums beschwerten sich „seit Monaten“ über die Situation, heißt es in dem Antrag. Insbesondere am Vormittag staue sich die Zufahrt zum Parkhaus so stark zurück, dass der komplette Verkehr auf der Hufelandstraße stehe. Entsprechend langsam bewege sich die Autoschlange vor dem Parkhaus: „Es kommt zu dauerndem Gehupe und einer starken Feinstaub- und CO2-Belastung.“

Auch auf unserer Probefahrt staut sich der Verkehr stark zurück. Vor der Parkhaus-Zufahrt hat sich eine Autoschlange gebildet. Zu den Fahrerinnen und Fahrern auf der Hufelandstraße kommen noch jene, die sich rechts von der Robert-Koch-Straße aus einfädeln. Wer wiederum aus der gegenüberliegenden Fahrtrichtung links in die Robert-Koch-Straße abbiegen will, muss sich mitunter an den Autos vorbeischlängeln, die zu weit in den Kreuzungsbereich stehen. Fünf Phasen lang stehen wir auf der linken Spur vor der roten Ampel, bevor wir sie passieren können.

Auf dem Rückweg, diesmal also in Richtung Rüttenscheid, ist es nicht besser. Rund 15 Autos stehen hier vor der Zufahrt zum Parkhaus in einer Reihe, Spurwechsler sorgen für Chaos. Der Stau aus Richtung Rüttenscheid ist derweil inzwischen noch deutlich länger geworden und beginnt nun nicht erst an der Hufeland-Apotheke, sondern einige 100 Meter weiter vorn, in Höhe der Hausnummer 50.

Wenn sich in den Stau auf der Essener Hufelandstraße auch noch Autos einfädeln wollen, droht der Verkehr chaotisch zu werden.
Wenn sich in den Stau auf der Essener Hufelandstraße auch noch Autos einfädeln wollen, droht der Verkehr chaotisch zu werden. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Essener Politiker haben sich Verkehrssituation in Holsterhausen selbst angeschaut

Auch die Fraktionsvorsitzenden von SPD und Grünen in der BV 3, Klaus Persch und Ahmad Omeirat, haben sich die Situation am Parkhaus der Uniklinik selbst angeschaut. Persch ist gegen 10 Uhr mit der Straßenbahn vorbeigefahren. Sein Urteil: „Da geht gar nichts mehr, in der ganzen Ecke entsteht Chaos.“ Omeirat berichtet ebenfalls von einer Fahrt am Morgen. „Wir kamen aus Richtung Frohnhausen und fuhren Richtung Rüttenscheid. Vor der Zufahrt zum Klinik-Parkhaus standen bis zu sieben Pkw in der Reihe.“ Das Problem sei während der typischen Besuchszeiten am schlimmsten, eben dann, wenn auch Hauptverkehrszeit in der ganzen Stadt sei.

Konkrete Lösungsvorschläge haben die Politiker in dem Antrag noch nicht gemacht. „Dafür gibt es ja Fachleute bei der Stadt“, sagt Klaus Persch. Über den Vorschlag wird in der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung 3 am Donnerstag, 25. Januar, abgestimmt.

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