Essen. Um Anwohner zu entlasten, hat die Stadt Essen die Verkehrsführung an der Kreuzung zur B224 verändert. Doch nicht jeder hält sich daran.

Gut gemeint, aber schlecht gemacht? Die neue Verkehrsführung an der stark befahrenen Kreuzung von Vogelheimer Straße und Gladbecker Straße (B224) im Essener Norden wird von vielen Autofahrern ignoriert. Die Stadt Essen will nun nachbessern.

Die Stadt hatte die Verkehrsführung am vergangenen Donnerstag, 18. Januar, kurzfristig geändert, um insbesondere Anwohner der Vogelheimer Straße zu entlasten. Denn vor deren Haustüren staut sich regelmäßig der Verkehr, seit die sanierungsbedürftige Autobahnbrücke der A42 über den Rhein-Herne-Kanal in beide Fahrtrichtungen gesperrt ist.

Die Vogelheimer Straße ist Teil der Umleitungsstrecke von der Anschlussstelle Bottrop-Süd bis zum Autobahnkreuz Essen-Nord. Der Verkehr staut sich auch deshalb, weil bislang nur wenige Fahrzeuge die Kreuzung passieren konnten, wenn sie bei Grün nach links auf die Gladbecker Straße in Richtung Autobahnkreuz abbiegen. Denn sie mussten den entgegenkommenden Verkehr vorbeilassen.

Lediglich Busse der Ruhrbahn dürfen aus Richtung Altenessen weiter geradeaus fahren

Seit Donnerstag dürfen Autofahrer, die aus Richtung Altenessen auf der Vogelheimer Straße unterwegs sind, an der Kreuzung nicht mehr geradeaus fahren; sie müssen stattdessen nach links auf die Gladbecker Straße in Richtung Innenstadt abbiegen. Wer an der Kreuzung bislang nach rechts in Richtung A42 fahren konnte, wird nun über die Fünfhöfestraße und den Teilungsweg auf die Gladbecker Straße umgeleitet. Lediglich die Busse der Ruhrbahn dürfen weiterhin geradeaus in Richtung Vogelheim fahren.

Die komplette Berichterstattung zur A42-Sperrung mit Hintergründen, Interview und Fotos finden Sie hier: waz.de/thema/a42-sperrung/

Sinn und Zweck des Ganzen: Die Kreuzung soll frei bleiben, damit auf der A42-Umleitung bei Grün möglichst viele Fahrzeuge nach links Richtung A42 abbiegen können.

Die Stadt hat Schilder aufgestellt, die auf die neue Verkehrsführung hinweisen. Die rechte der beiden Fahrspuren der Vogelheimer Straße ist mit rot-weißen Baken markiert. Allerdings gibt es zwischen den Baken für Linienbusse eine große Lücke, sodass sie sich weiterhin auf der rechten Spur einordnen können.

Die neue Umleitung zur B224 in Richtung Norden nutzte bei einer Stippvisite niemand

Diese Lücke nutzen auch viele Autofahrer, um verbotenerweise geradeaus zu fahren oder an der Kreuzung rechts abzubiegen. Die ausgeschilderte Umleitung über die Fünfhöfestraße nutze bei einer Stippvisite vor Ort am Freitag nicht ein einziges Fahrzeug.

Sollte es so weitergehen, hat die neue Verkehrsführung ihren Zweck verfehlt. Freitagmittag staute sich der Verkehr auf der A42-Umleitung etwa 700 Meter weit vor der Kreuzung Vogelheimer Straße/Gladbecker Straße. Bis diese erreicht war, dauerte es sechs Minuten. An Nachmittagen im Berufsverkehr waren es bis zu 45 Minuten.

Die Stadt Essen setzt darauf, dass sich die geänderte Verkehrsführung noch einspielt, will es nach Aussage eines Sprechers aber bei der Beschilderung nachbessern, um Autofahrer frühzeitig darauf aufmerksam zu machen, wo es lang geht. Sobald das Wetter es zulässt, soll die Busspur auf der Fahrbahn markiert werden. Sollte die Verkehrsführung dennoch auch weiterhin ignoriert werden, sei mit der Polizei vereinbart, dass der Verkehr auch kontrolliert wird.

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