Essen-Werden. Die im Werbering in Essen-Werden organisierten Geschäftsleute tauschten den Vorstand aus. Was dahinter steckt und wer jetzt die Führung inne hat.

Frischer Wind soll im Werdener Werbering wehen. Andreas Miksch ist neuer Vorsitzender und beendete damit aufgekommene Diskussionen, die Kaufmannschaft könnte führungslos ins Trudeln geraten.

Ende März hatte Peter Allmang verkündet, dass er nicht mehr erster Vorsitzender sein wolle. Seine Stellvertreterin Jeanette Paps, Schriftführerin Alexandra Weerth, Schatzmeister Benjamin Neubert und dessen Stellvertreter Rolf Sachtleben wollten auch nicht mehr. Das klang bedenklich. Aber ein völlig neues Team warf den Hut in den Ring und wurde nun einstimmig gewählt.

Nach Ende der Mitgliederversammlung im Zentrum 60plus an der Heckstraße freute sich daher Dirk Reinhardt von der „Kaas Kate“ wohl stellvertretend für alle Anwesenden: „Ich finde es große Klasse, dass der Wechsel so geräuschlos abläuft. Das ist nun wirklich nicht überall so. Ich gehe heute zufrieden nach Hause.“

Peter Allmang antwortete im Plenum auf Kritik

Der scheidende Vorsitzende Peter Allmang deutete seine Motive an. Die Sorgen und erheblichen Auflagen der Pandemie, ein dadurch hervorgerufenes katastrophales Geschäftsjahr 2020, welches durch konsolidierende Maßnahmen in nur zweieinhalb Jahren wieder „eingefangen“ werden konnte, fraßen viel Energie.

Der bisherige Vorsitzende Peter Allmang (r., mit Stellvertreterin Jeanette Paps) antwortete auf Vorwürfe.
Der bisherige Vorsitzende Peter Allmang (r., mit Stellvertreterin Jeanette Paps) antwortete auf Vorwürfe. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Zudem Anwürfe, denen Allmang nun höchst energisch entgegen trat. In der Presse aufgekommene Vorwürfe, Mitglieder hätten sich in der Pandemie „alleingelassen“ gefühlt, könne er nicht nachvollziehen. Der Vorstand habe intensiv informiert und kommuniziert. Die Kritik am Weihnachtsmarkt 2022 nur an Ludgerusbrunnen und Rathaus komme ihm gesteuert vor: „Unterm Strich war er nämlich sehr erfolgreich.“

Der diesjährige Markt werde um den Standort Hufergasse vor der Post erweitert. Auch habe man alternative Standorte geprüft: „Doch weder der Parkplatz Werdener Feintuchwerke noch Brehminsel bieten die erforderliche Infrastruktur.“ Und liegen außerhalb des von der Stadt ziemlich eng gezogenen Kreises, der für einen verkaufsoffenen Sonntag berechtigt.

Der neue Vorstand des Werdener Werberings (von links): Stellv. Schatzmeisterin Sonja Hamann, Schriftführerin Constance Settelmayer, Vorsitzender Andreas Miksch, Stellv. Vorsitzender Jörg Ewenz und Schatzmeister Ivo Matiċ.
Der neue Vorstand des Werdener Werberings (von links): Stellv. Schatzmeisterin Sonja Hamann, Schriftführerin Constance Settelmayer, Vorsitzender Andreas Miksch, Stellv. Vorsitzender Jörg Ewenz und Schatzmeister Ivo Matiċ. © Daniel Henschke

Die Übergabe der Amtsgeschäfte dauert noch

Der neue Vorstand des Werdener Werberings besteht aus dem Vorsitzenden Andreas Miksch, Stellvertreter Jörg Ewenz, Schatzmeister Ivo Matiċ, Stellvertreterin Sonja Hamann und Schriftführerin Constance Settelmayer. Zuerst muss noch ein ungewöhnlicher Schritt gegangen werden. Banken erteilen Kontovollmachten nämlich erst nach der Vorlage des Änderungseintrags im Vereinsregister.

Verkaufsoffene Sonntage

Die Weihnachtsbeleuchtung soll am 18. November offiziell eingeschaltet werden. Der 42. Werdener Weihnachtsmarkt findet von Donnerstag, 30. November, bis zum 3. Dezember statt, mit verkaufsoffenem Sonntag.

Fürs erste Halbjahr 2024 sind zwei verkaufsoffene Sonntage beantragt. Der Ratsbeschluss soll im November erfolgen.

Geplant ist, am 17. März das 14. Frühlingsfest mit Stoff- und Tuchmarkt zu feiern, dazu würden nachmittags die Geschäfte öffnen. Am 9. Juni soll ein verkaufsoffener Sonntag der Höhepunkt von „Wein und Kunst“ sein.

Die Bearbeitung durch die Behörde kann aber durchaus zwei Monate oder mehr dauern. Deshalb erhielten Peter Allmang und seine Mitstreiter Prokura, die Geschäfte zunächst weiterzuführen. Es gehe um Beauftragungen zum Weihnachtsmarkt, um das Bezahlen von Rechnungen, unter anderem des Steuerberaters.

Hohe Spendensumme für weihnachtliche Beleuchtung

Allmang betonte nochmals, dass die im Zuge von „Werden soll leuchten“ in deutlich vierstelliger Höhe gesammelten Spenden wirklich für die auch bereits beauftragte Weihnachtsbeleuchtung eingesetzt würden. Diese Aktion hatte mit pfiffigen Ideen die Finanzierung der weihnachtlich-stimmungsvollen Illuminierung der Altstadtgassen sichern können.

Die Übergabe der Amtsgeschäfte soll so schnell wie möglich erfolgen. Die frisch Gewählten können derweil die Köpfe zusammenstecken, um die Zukunft zu planen. Der neue Vorsitzende Andreas Miksch wird dieser Zeitung in Kürze Rede und Antwort stehen.

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