Essen. In Herbst und Winter sind am Baldeneysee weniger Sportler und Spaziergänger unterwegs. Nur wenige Bereiche sind beleuchtet. Das soll sich ändern.
Der Baldeneysee ist bei Fahrradfahrern, Joggern, Inlineskatern und Spaziergängern gleichermaßen beliebt. Alle drehen dort gerne ihre Runden. Doch wenn in der dunklen Jahreszeit die Sonne schon am frühen Abend untergeht, ist es auf den meisten Wegen stockenfinster. Dann meiden viele Freizeitsportler den See.
Die FDP im Rat der Stadt hat dies zum Anlass für einen Antrag an den Umweltausschuss genommen. Ziel des politischen Vorstoßes ist es, die öffentlich zugänglichen Wege rund um den Baldeneysee mit einer wie es heißt „smarten, intelligenten und insektenfreundlichen Beleuchtung“ auszustatten.
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Gerade in den Herbst- und Wintermonaten seien Aktivitäten rund um den See wegen der fehlenden Beleuchtung nur eingeschränkt möglich, heißt es in der Begründung des Antrages. Gerade einmal ein Viertel der Wegstrecke ist demnach beleuchtet. Dazu zählt die Regattastrecke von den „Südtiroler Stuben“ bis zum Stauwehr, das Stück Weg zwischen der DLRG-Station und dem „Haus Seeblick“ sowie am gegenüber liegenden Hardenbergufer der Abschnitt von der „Seglergemeinschaft Baldeneysee“ bis zum Hafen der „Weißen Flotte“.
Seemanager würde mehr Straßenlaternen am Baldeneysee begrüßen
Bei Boris Orlowski, Seemanager und Geschäftsführer der Weißen Flotte in Personalunion, laufen die Liberalen offene Türen ein. Gerade entlang des Hardenbergufers könne es einem unheimlich werden, so dunkel sei es dort, sagt Orlowski und denkt dabei vor allem an Frauen, die gerne am See joggen. Aber nicht nur sie dürften sich sicherer fühlen, würden mehr Laternen aufgestellt.
„Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Parteien dem Antrag der zustimmen würden“, sagt Orlowski. Es müsse ja nicht die ganze Nacht durch leuchten. „Bis 21 oder 22 Uhr würde es genügen.“ Allein am Stauwehr brennt die Beleuchtung bis zum Morgengrauen.
Umwelt- und Naturschutzverbände sehen eine Beleuchtung kritisch. Flora und Fauna seien zu schützen. Laut Naturschutzgesetz ist es in Naturschutzgebieten so gar untersagt, neue Laternen aufzustellen. Darunter fällt das Vogelschutzgebiet und die nahe liegende Heisinger Aue.
Die Stadt Essen will eher weniger Flächen aus Gründen des Naturschutzes beleuchten
Laut Gesetz dürfen Naturschutzgebiete nur aus Gründen der Verkehrssicherheit und der öffentlichen Sicherheit beleuchtet werden. Die Stadt Essen hat es sich zum Ziel gesetzt, weniger öffentlich Flächen zu beleuchten und nicht mehr. Die Verwaltung arbeitet an einem entsprechenden Konzept. So soll die Straßenbeleuchtung in Bereichen, die an Naturschutzgebiete grenzen zurückgebaut werden.
Was bedeutet das für eine zusätzliche Beleuchtung am Baldeneysee? Die FDP schlägt eine Lösung vor, die als Modellprojekt ganz in der Nähe mit dem Bau der Kampmannbrücke zwischen Kupferdreh und Heisingen zum Schutz der Insekten umgesetzt wurde. An der Wuppertaler Straße entlang der Nebenstrecke zum See wurden mit Sensoren ausgestattete Straßenlaternen platziert. „Warmes Weißlicht“ leuchtet nur dann, wenn jemand vorbei fährt oder geht. Sonst herrscht dort Dunkelheit.
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