Essen. Essen ist beim Tag des offenen Denkmals am 10. September wieder stark vertreten. Neben den Evergreens lässt sich auch wenig Bekanntes entdecken.

Der Tag des offenen Denkmals naht, und auch in diesem Jahr ist Essen mit einem großen Programm vertreten. Am Sonntag, 10. September, teilweise auch schon am Tag zuvor, können wieder Denkmäler besichtigt werden, die sonst geschlossen oder nur gelegentlich geöffnet sind, oft werden zudem Führungen oder sonstige Besonderheiten geboten. Im Folgenden die Liste der Essener Denkmäler, die beteiligt sind, mit einigen nützlichen Informationen. Achtung: Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich alle Uhrzeiten bei Öffnungen und Führungen ausschließlich auf Sonntag, 10. September.

Alt-lutherische Kirche am Moltkeplatz. Erster Kirchenbau des bekannten Architekten Otto Bartning in Deutschland, Kirche, Turm und Pfarrhaus sind in den Jahren 1909/10 erbaut. Nach den Kriegszerstörungen erfolgte der Wiederaufbau 1948. Adresse: Moltkeplatz 17; Öffnungszeiten: 13 bis 16 Uhr; Begleitprogramm: Es wird Kaffee und Kuchen angeboten.

Alte Kirche Kray. Die 1903 erbaute Kirche besitzt Elemente des Jugendstils und andere interessante architektonische Details, etwa Möblierung, Dachstuhl und Kirchenfenster. Adresse: Leither Straße 31; Öffnungszeiten 14 bis 17 Uhr; Ansprechpartner vor Ort ist Lothar Albrecht.

Altes Rathaus Kray. Die Gemeinden Kray und Leithe legten am 3. Juli 1907 den Grundstein für dieses Rathaus. Bemerkenswert sind die Freitreppe des winkelig angelegten Gebäudes, der Giebel mit Fensterfront und der Sandsteinsockel. Im Inneren sind Jugendstilelemente erhalten. Adresse: Kamblickweg 27; Begleitprogramm: einstündige Führung um 16 Uhr mit Heinrich Martini.

Die Apostel-Notkirche in Frohnhausen, ein schlicht-schönes Werk des bedeutenden Kirchen-Architekten Otto Bartning.
Die Apostel-Notkirche in Frohnhausen, ein schlicht-schönes Werk des bedeutenden Kirchen-Architekten Otto Bartning. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Apostel-Notkirche in Frohnhausen. Erbaut 1949 im Rahmen des sogenannten Notkirchenprogramms von Kirchenbaumeister Otto Bartning. Adresse: Mülheimer Straße 70; Öffnungszeiten: 12 bis 17 Uhr; Begleitprogramm: laufende Kurzführungen zur Geschichte und aktuellen Bedeutung der Apostel-Notkirche und zum ebenfalls denkmalgeschützten Gänsereiterbrunnen von 1913 im Außengelände. Auch das Café Forum hat geöffnet.

Deilbachhammer Kupferdreh. Letzter Eisenhammer im Ruhrgebiet mit Hammergebäude, zu besichtigen sind das Meisterhaus, zwei Arbeiterhäuser und ein großer ehemaliger Selbstversorgergarten. 1917 stillgelegt. Adresse: Eisenhammerweg 25a-c; Öffnungszeiten: 10 bis 14 Uhr; Begleitprogramm: Architekten und ehrenamtliche Techniker stellen die aktuelle Arbeit an den Gebäuden und am technischen Inventar vor.

Dore Jacobs-Haus Stadtwald. Erbaut 1927 vom Bund Gemeinschaft für sozialistisches Leben als Bundeshaus und als Schulgebäude nach der Bewegungslehre von Dore Jacobs. 1934 bis 45 durch das Nazi-Regime geschlossen, blieb es als Notkirche bestehen. Im oberen Stockwerk verbarg sich 1943 die Jüdin Marianne Strauß-Ellenbogen. Adresse: Leveringstraße 30; Öffnungszeiten: 11 bis 17 Uhr; Begleitprogramm: Führungen, Lesungen, Diashow, Musik.

Das Dore Jacobs-Haus sticht bis heute heraus aus seiner Umgebung in Stadtwald.
Das Dore Jacobs-Haus sticht bis heute heraus aus seiner Umgebung in Stadtwald. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Ehemaliger Friedhof Dückerstraße in Werden. 1824 eröffnet, 1904 geschlossen, 30 Grabmale sind erhalten, darunter die Gräber vieler Werdener Tuchmacherfamilien. Adresse: Dückerstraße; Öffnungszeiten: 9. 9., 8 bis 22 Uhr, 10. 9., 8 bis 22 Uhr; Begleitprogramm: Führung am 10. 9., 11 Uhr Treffpunkt Portal der Luciuskirche, Luziusstraße.

Ensemble Schloss Borbeck. Burgähnliche Anlage seit 1227, ab circa 1600 Sommerresidenz der Essener Fürstäbtissinnen, entkernt in den 1950er Jahren. Adresse: Schlossplatz 1; Begleitprogramm: 90-minütige Führung um 16.15 Uhr. Der dazugehörige Park gilt als eine der ältesten Parkanlagen des Rheinlands, die historische Grundstruktur wird seit einiger Zeit teilweise wieder hergestellt. Eine zweistündige Parkführung beginnt um 14 Uhr, Treffpunkt ist vor dem Schloss. Anschließend gibt es noch die Möglichkeit einer Führung durch die historische Dauerausstellung „Schloß Borbeck und die Fürstäbtissinnen“.

Domschatz. Kirchenschatz von überregionalem Rang. Stücke aus dem 10. und 11. Jahrhundert Adresse: Burgplatz 2; Öffnungszeiten: 9. 9.,11 bis 17 Uhr, 10. 9.,11 bis 17 Uhr; Begleitprogramm: 10. 9.,15 Uhr, einstündige Führung, Treffpunkt im Domschatzfoyer.

Gartenhaus Dingerkus Werden. Zeugnis spätbarocker Baukunst, erbaut um 1790 als Gartenhaus für den abteilichen Werdener Kanzleidirektor Johann Everhard Dingerkus. Adresse: Brandstorstraße 15; Öffnungszeiten: 12 bis 18 Uhr; Begleitprogramm: Fotoausstellung, Musikprogramm.

Ein Klassiker, der beim Tag des offenen Denkmals nicht fehlen darf: die Margarethenhöhe.
Ein Klassiker, der beim Tag des offenen Denkmals nicht fehlen darf: die Margarethenhöhe. © FUNKE Foto Services | Julia Tillmann

Gartenstadt Margarethenhöhe. Begleitprogramm: zweistündige Führungen „Die Margarethenhöhe – ein Gesamtkunstwerk“, Treffpunkt um 11 Uhr Ecke Am Brückenkopf/Steile Straße. „Die Margarethenhöhe – Denkmal von Weltrang?“, Treffpunkt 14 Uhr am Kleinen Atelierhaus, Sommerburgstraße 16. Für beide Führung sind die Plätze begrenzt, Anmeldung erforderlich per E-Mail: john.theus@ruhrmuseum.de oder per Telefon: 0201-24681441.

Halbachhammer. Einzige überlieferte „Hammerhütte“ aus dem Siegerland, um 1417 erwähnt und um 1900 stillgelegt. im Jahr 1936 ließ Gustav Krupp von Bohlen und Halbach das Technikdenkmal in Essen wiederaufbauen. Adresse: Altenau 12; Öffnungszeiten: 14 bis 18 Uhr.

Marienhäuschen Gerschede. Hirtenkapelle aus dem Jahr 1784, die an das alte Gerscheder Brauchtum geknüpft ist. Diente auch als Segensstation bei Marienprozessionen. Adresse: Münstermannstraße 23; Öffnungszeiten 11 bis 17 Uhr.

Marktkirche Innenstadt. Vor 1058 erste Erwähnung einer Kapelle, ab 1244 Wahl- und Sitzungsort des Stadtrats, nach der Reformation zentrale Kirche der evangelischen Bürgerschaft. nach der Zerstörung folgte 1952 der Wiederaufbau in reduzierter Form. Adresse: Markt 2; Öffnungszeiten: 14 bis 18 Uhr; Begleitprogramm: Führungen um 14, 15 und 16 Uhr.

Steenkamp Hof Dellwig. Gut erhaltenes Längsdielenhaus von 1786, die noch erkennbare Aufteilung in Stall- und Wohnteil macht das enge Zusammenleben von Mensch und Tier in früherer Zeit sichtbar. Adresse: Reuenberg 47 Öffnungszeiten: 11 bis 17 Uhr; Begleitprogramm: Kaffee, Kuchen und selbst gebackene Waffeln werden angeboten.

Die Pfarrkirche St. Antonius in Frohnhausen gehört zu den eher unbekannten Denkmälern in Essen, ein echter „hidden champion“. Es ist nicht übertrieben, sie zu den deutschlandweit spektakulärsten Kirchen der architektonischen Moderne zu zählen.
Die Pfarrkirche St. Antonius in Frohnhausen gehört zu den eher unbekannten Denkmälern in Essen, ein echter „hidden champion“. Es ist nicht übertrieben, sie zu den deutschlandweit spektakulärsten Kirchen der architektonischen Moderne zu zählen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Pfarrkirche St. Antonius, Frohnhausen. Fertiggestellt 1959, entworfen von dem bekannten Kölner Kirchenbau-Architekten Rudolf Schwarz, der seine Schöpfung als „begehbaren Kristall“ bezeichnete. Je nach Wetterlage gibt es völlig unterschiedliche Lichterlebnisse. Adresse: Kölner Straße 37; Öffnungszeiten; 12 bis 17 Uhr.

Villa Hügel, Bredeney. Von Alfred Krupp erbaut und bis 1945 von der Familie bewohnt, feiert der Hügel in diesem Jahr 150-jähriges Bestehen. Da lag die Teilnahme am Denkmaltag nahe. Umgeben ist der ehemalige Unternehmerwohnsitz mit seinen 269 Räumen von einem 28 Hektar großen Park. Adresse: Hügel 1; Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr; Begleitprogramm: Führungen durch ausgewählte Räume, Erläuterungen technischer Besonderheiten, Einblicke in das Historische Archiv Krupp, Vorführung der historischen Orgel.

St.-Barbara-Kirche Kray. Neugotische Hallenkirche von 1895, Innenausstattung mit Altargemälden, Holzschnitzereien und Glasfenster. Adresse: Krayer Straße 228; Öffnungszeiten 14 bis 18 Uhr; Begleitprogramm: einstündige Führung um 15 Uhr.

Ehemalige Zeche Victoria und Stollen Freundschaft Kupferdreh. Adresse: Nierenhofer Straße 76; Begleitprogramm: Dreieinhalbstündige Wanderung durch das Abbaugebiet der Zeche Victoria und Befahrung des Stollens „Freundschaft“. Es geht über circa 3,5 Kilometer über teils unbefestigte Wald- und Wiesenwege, der Förderverein bergbauhistorische Stätten zeigt Wetterkamin, Erbstollen, Pingen, Altberg- und Tiefbau, Kohleflöz, Bewetterung, Geologie und befährt mit den Teilnehmern eine Abbaustrecke (Helm und Geleucht wird gestellt). Eine Einkehrmöglichkeit (WC) besteht nicht. Startzeiten: 10, 11, 12, 13.30 und 14.30 Uhr, Treffpunkt Parkplatz, Anmeldung unter Tel. 01525 3543033 (Stefan Juchert) oder per E-Mail muck@mucky.de