Essen. Vor dem Rathaus demonstrierten hunderte Menschen aus Essen und Umgebung. Was hinter dem Aktionstag der Jugendberufshilfe steckt.
Hunderte Menschen aus Essen und Umgebung haben in dieser Woche in der Innenstadt gegen geplante Haushaltskürzungen der Bundesregierung demonstriert. Es handelte sich vor allem um Vertreter von Jugend- und Sozialverbänden.
„Tausende Jugendliche aus Essen fallen durch das Raster, wenn unsere Maßnahmen wegfallen würden“, befürchtet der Geschäftsführer der Jugendhilfe und Jugendberufshilfe in Essen, Thomas Wittke. Gefährdet seien vor allem Maßnahmen, die Jugendlichen ohne Beruf eine Perspektive verschaffen.
Zum Beispiel Lukas (19): Er wird seit rund drei Wochen von der Jugendberufshilfe (jbh) betreut, soll sich in Sachen Berufsfindung orientieren. „Seitdem ich hier bin, habe ich endlich wieder einen geregelten Alltag. Außerdem wird mir hier bei meinen Problemen geholfen“, sagt der Frohnhausener. Nicole (22) ergänzt: „Die Sozialarbeiter hier vor Ort sind sehr bemüht um uns. Wir können uns hier ohne Druck und in unserem Tempo weiterentwickeln.“
Hunderte Menschen demonstrierten vor dem Rathaus
Der Aktionstag wurde von der Jugendberufshilfe Essen organisiert. Institutionen wie das Jobcenter Essen oder die Diakonie Essen hatten sich angeschlossen. Auch aus benachbarten Städten waren Teilnehmer vor Ort. Die Demonstranten machten mit viel Musik und Trillerpfeifen am Rathaus auf sich aufmerksam.
Auch Vertreter der Stadt Essen vor Ort
Auch Politiker waren vertreten – Oberbürgermeister Thomas Kufen erklärte: „Die Sparpläne sind nicht nur irgendeine Veränderung im Haushalt des Bundes. Wenn diese Kürzung umgesetzt wird, sind am Ende die Leidtragenden die jungen Menschen.“ Stadtdirektor Peter Renzel ergänzte: „Wir müssen die Potenziale in unserer Stadt heben. Und deshalb bin ich euch für die Lautstärke mehr als dankbar“, sagte der 61-jährige zu den Demonstranten.
Auch in der SPD Ratsfraktion ist man mit den geplanten Kürzungen nicht zufrieden. Jugendhilfeausschuss-Sprecherin Julia Jankovic: „An dieser Stelle zu sparen, ist falsch. Der Bundestag wird noch entscheiden und wir werden uns intern dafür einsetzen, dass diese Kürzungen wieder zurückgenommen werden“, so die Ratsfrau.
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