Essen-Bergerhausen. . Der Tag der offenen Werkstatt an der Schürmannstraße spricht sich auch in der Nachbarschaft immer mehr herum. In Bergerhausen überzeugten 160 Auszubildende auf 7000 Quadratmetern mit ihrem Können.
Es sind stolze Gesichter, die den Besuchern gestern in den langen Gängen und riesigen Hallen der Jugendberufshilfe an der Schürmannstraße begegnen. Beim Tag der offenen Werkstatt zeigen die rund 160 Auszubildenden aus Bereichen wie Floristik, Logistik, Raumausstattung, Metallbau, Schreinerei und natürlich auch Köche auf rund 7000 Quadratmetern, was in ihnen steckt.
Dabei hat sich der Tag mittlerweile auch in der Nachbarschaft herumgesprochen, decken sich viele Bergerhauser mit Adventsgestecken auf dem Floristenbasar oder mit Weihnachtsgeschenken bei den Schreinern und Metallbauern ein. Vor allem in letzterem Bereich gehören mittlerweile viele Azubis zu den Jahrgangsbesten der Industrie- und Handelskammer, erzählt Tani Capitain, Sprecher der Jugendhilfe: „Die Auszubildenden bekommen neben einem Meister auch einen Lehrer zur Bewältigung der Probleme in der Berufsschule sowie einen Sozialarbeiter an die Seite gestellt. Dieses Konzept greift.“ Denn die meisten Jugendlichen hatten auf dem regulären Ausbildungsmarkt zunächst keine Chance, ein Großteil wird über das Jobcenter an die Jugendberufshilfe vermittelt. Von den 25 Prüflingen im vergangenen Jahr bestanden alle ihren Abschluss. Viele von ihnen fassen schließlich Fuß auf dem Arbeitsmarkt. Vor allem Logistiker seien in Zeiten des Paketbooms gefragt, weiß Capitain. Doch auch die handwerklichen Berufe böten Perspektiven.
Von den Ergebnissen konnte man sich gestern überzeugen: Ob imposanter Smoker fürs sommerliche Barbecue oder schmucke Eichenholzbank für den Garten: „Die Wertschätzung, die den Jugendlichen entgegengebracht wird, schlägt sich auch auf ihre Arbeit nieder“, sagt Tani Capitain. Beim neuesten Projekt ziehen Jugendliche aus gleich mehreren Ausbildungsberufen an einem Strang: So wurden sieben alte Bauwagen angekauft, die von Raumgestaltern, Metallbauern und Schreinern nun gemeinsam auf Vordermann gebracht und ab nächstem Frühjahr als „Wagenburg“ am Emil-Frick-Haus in Stadtwald aufgestellt werden. Dann sollen dort vor allem Kindergruppen übernachten können. Thomas Virnich, Abteilungsleiter der Jugendberufshilfe, ist zufrieden mit dem Verlauf der Leistungsschau: „Der Tag der offenen Werkstatt wird von Jahr zu Jahr voller. Die Jugendlichen bekommen tolle Rückmeldungen von den Besuchern. Viele Stücke sind bereits ausverkauft.“