Essen. Erstmals ist ein Roboter in einem Essener Klassenzimmer eingesetzt worden. Er ermöglicht kranken Schülern, beim Unterricht mitzumachen.

In Essen ist erstmals ein Schul-Roboter über längere Zeit in einem Klassenzimmer eingesetzt worden. Der sogenannte „Tele-Präsenz-Roboter“ überträgt Bilder und Geräusche aus dem Klassenraum, die ein Schüler zu Hause empfangen kann. Das hilft Kindern und Jugendlichen, am Lernfortschritt teilzunehmen, obwohl sie aus Krankheitsgründen nicht die Schule besuchen können.

Das Gerät war eine Leihgabe der norwegischen Herstellerfirma. Nach der Testphase kommt nun der erste Roboter dieser Art als Geschenk in der Ruhrlandschule zum Einsatz und wird je nach Bedarf an andere Schulen ausgeliehen. Die Ruhrlandschule ist die Klinikschule der Stadt Essen und unterrichtet Kinder und Jugendliche im ganzen Stadtgebiet, die längerfristig erkrankt sind.

Einsatz ist sinnvoll bei langfristigen Erkrankungen

Das Gerät kann zum Beispiel bei Krebserkrankungen von Schülerinnen und Schülern eingesetzt werden, die wegen der Infektionsgefahr über Monate nicht die Schule besuchen dürfen. „Ich bin von den Möglichkeiten, die ein solcher Roboter bietet, fasziniert“, sagte Essens Schul-Dezernent Muchtar Al Ghusain bei der Übergabe des Gerätes an den Förderverein der Ruhrlandschule. Die Finanzierung hat die Münchener „Bristol Myers Squibb“-Stiftung ermöglicht. „Ich denke, dass wir es mit Hilfe von Stiftungen und Spenden zeitnah schaffen werden, weitere Roboter anzuschaffen“, sagte der Dezernent. Die Leiterin der Ruhrlandschule, Nicole Schenkel, würde sich über weitere Geräte freuen, betonte aber: „Tele-Präsenz-Roboter ersetzen niemals eine Lehrkraft, aber sie ermöglichen abwesenden und vor allem somatisch erkrankten Kindern die Teilnahme am Unterricht und die soziale Teilhabe“.

In der Testphase verhalf der Roboter-Einsatz einer Schülerin zur Versetzung

Der Roboter stellt eine Leitung zu einem Tablet-Computer her, den das Kind zu Hause steuert. So kann es nicht nur Kamerabilder, und die Geräusche aus dem Klassenraum verfolgen, sondern sich auch zu Wort melden – der Roboter macht dann entsprechende Blink-Signale.

In der Testphase war es einer Schülerin, die wegen einer Erkrankung längere Zeit nicht zur Schule zu gehen, mit Hilfe des Roboters gelungen, die Versetzung von der neunten in die zehnte Klasse zu bewältigen und ihre Noten sogar deutlich zu verbessern.

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