Essen. Im März 2023 fiel in Essen acht Mal mehr Regen als im März 2022. Trotzdem ist es auf lange Sicht zu trocken, und es wird immer wärmer.
Der Monat März war der nasseste seit 25 Jahren. Es fielen insgesamt 147 Millimeter Niederschlag im Einzugsgebiet der Ruhr, teilt der Ruhrverband mit. Das war sage und schreibe acht Mal so viel wie im März im Jahr 2022, der als einer der trockensten in der Geschichte gilt (18 Millimeter Niederschlag).
„Überhaupt verzeichnete das gesamte Frühjahr 2023 deutlich üppigere Niederschläge als gewöhnlich, denn auch der April und der Mai waren um 14 beziehungsweise 19 Prozent nasser als im jeweiligen langjährigen Mittel“, heißt es in einer Mitteilung des Ruhrverbands.
Lange Trocken-Phasen sind in tieferen Bodenschichten bemerkbar
Trotz des üppigen Regens im Frühjahr 2023 fehlten im Ruhrgebiet mittlerweile rechnerisch 125 Prozent eines durchschnittliches Jahres-Niederschlags. Dieser zusammengezählte Wert ergibt sich, wenn man den langfristigen Jahres-Durchschnitt berechnet und die Defizite der einzelnen Jahres-Durchschnittswerte addiert. Die langfristige Tendenz zur Trockenheit erklärt sich aus „immer wieder auftretenden und teils langanhaltenden Perioden zu geringer Niederschläge in den vergangenen 15 Jahren.“ Diese Trockenheit mache sich in tieferen Bodenschichten bemerkbar und sei bei der Neubildung des Grundwassers von entscheidender Bedeutung.
Frühling 2023: 1,7 Grad wärmer als vor 1990
Die Temperaturen im Frühling 2023 waren zwar nur durchschnittlich 0,3 Grad niedriger als der Durchschnittswert dieser Jahreszeit in den Jahren 1991 bis 2020. Doch verglichen mit dem Zeitraum 1961 bis 1990 war der Frühling 2023 genau 1,7 Grad zu warm. Der Zeitraum 1961 bis 1990 wird immer als Vergleichs-Zeitraum herangezogen, weil danach die festgestellte globale Klima-Erwärmung begonnen hat.
Der Ruhrverband ist unter anderem zuständig für die Wasserqualität der Ruhr und der Ruhrstauseen sowie für die Talsperren im Sauerland. Seinen Sitz hat der Ruhrverband an der Kronprinzenstraße in Essen.
Die Talsperren, berichtet der Ruhrverband abschließend, seien derzeit gut gefüllt – sie hätten mehr als zehn Millionen Kubikmeter Wasser mehr gespeichert als vor einem Jahr um diese Zeit. Gleichzeitig sei genug Platz in den Talsperren vorhanden, um mögliche Hochwasser-Ereignisse abmildern zu können.