Essen-Nordviertel. Menschen pflegen und selbst gesund bleiben: Die katholische Schule für Pflegeberufe in Essen hat dafür unter anderem einen grünen Pausenraum.
Wie schafft man es, Pflegefachkräfte dazu zu bewegen, möglichst lange im Beruf tätig zu bleiben und der Branche nicht vorzeitig den Rücken zu kehren? Wie unterstützt man die in der Pflege arbeitenden Menschen auch an ihre eigene Gesundheit zu denken? Diese und viele weiteren Fragen beschäftigen die katholische Schule für Pflegeberufe an der Süderichstraße im Essener Nordviertel. Dort werden Pflegefachfrauen/-männer sowie Pflegefachassistentinnen und Pflegefachassistenten ausgebildet.
Essener Pflegeschule verzeichnet steigende Anmeldezahlen
Rund 700 Schülerinnen und Schüler zählt die Schule aktuell, das Team freut sich über steigende Anmeldezahlen. „In den Pflegeberufen hat sich einiges verändert und wir als Schule müssen in vielen Bereichen umdenken“, erklärt Schulleiterin Stephanie Kamp. Seit Januar 2020 wurde die bisherige Ausbildung in der Pflege mit der „generalistischen Pflegeausbildung“ umstrukturiert. Sie verbindet die Ausbildungen der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege. Somit können Absolventinnen und Absolventen in allen Bereichen der Pflege arbeiten.
„Durch diese Veränderung und die zeitgleich auftretende Coronapandemie, wie auch durch die stasteigenden Energiepreise, mussten wir als Schule Veränderungen vornehmen. Wir mussten schnellstmöglich die Digitalisierung vorantreiben und uns energiesicherer aufstellen. Dabei wollten wir es aber auch schaffen, ein angenehmes Lernumfeld beizubehalten, um die Abbruchquote gering zu halten. Das war und ist eine Herausforderung“, sagt Geschäftsführerin Helga Nottebohm.
Auszubildende in Essener Pflegeschule sollen an eigene Gesundheit denken
„Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken ist uns wichtig, die Pflegeberufe wieder attraktiver zu gestalten, den Auszubildenden Wertschätzung entgegenzubringen und sie dazu zu bewegen, an ihre eigene Gesundheit zu denken. Nur so können wir verhindern, dass viele Fachkräfte nach wenigen Jahren der Pflege wieder den Rücken kehren“, so Schulleiterin Kamp.
Um der Gesundheit der angehenden Pflegefachkräfte eine besondere Bedeutung zu geben, hat die katholische Schule für Pflegeberufe in Essen nun einen „grünen Pausenraum“ errichtet. Dieser befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Schulgebäude und ist angelegt wie ein kleiner Park. Es gibt eine Rasenfläche und Sitzgelegenheiten, außerdem wurden als Teil der Aktion „125 Jahre Caritas für die Stadt Essen“ Bäume gepflanzt.
Grüner Klassenraum soll Auszubildende Gelegenheit zum Durchatmen geben
„Der grüne Pausenraum soll unsere Auszubildenden, aber auch unser Kollegium dazu animieren, sich während der Pausenzeiten eine Auszeit zu nehmen und einfach in einer grünen Umgebung durchzuatmen“, erklärt Helga Nottebohm. Bei der Eröffnung am Freitag (21.4.) kamen Schüler, Schülerinnen, Lehrer und Lehrerinnen zusammen. „Ich finde den grünen Pausenraum super und hoffe auch darauf, dass wir hier im Sommer mal Unterricht machen“ sagt die 21-jährige Celine, die seit Anfang April ihre Ausbildung zur Pflegefachassistentin an der katholischen Schule für Pflegeberufe absolviert.
Gemeinsam mit Celine sind auch einige Schülerinnen und Schüler aus anderen Ländern dabei. „Wir möchten jedem der sich für einen Beruf in der Pflege interessiert die Möglichkeit geben, eine Ausbildung zu absolvieren. Damit dies auch für Menschen möglich ist, die kein Deutsch sprechen, arbeiten wir mit einer Sprachschule zusammen, denn jede neue Pflegefachkraft ist ein Gewinn“, betont Geschäftsführerin Nottebohm.
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