Essen. Mit wochenlanger Verspätung gingen vergangenen Sommer zwei von Essens Freibädern an den Start. Auch dieses Jahr sucht die Stadt noch Saisonkräfte.
Zwei Wochen vor dem üblichen Termin für den Start der Freibadsaison, suchen die Sport- und Bäderbetriebe Essen (SBE) noch Personal. Im vergangenen Jahr konnte die Stadt wegen Personalmangels Anfang Mai nur das Grugabad öffnen. Die Schwimmzentren Kettwig und Oststadt starteten erst zu Beginn der Sommerferien Ende Juni in die Saison.
In Essens Freibädern laufen die Vorbereitungen auf die Saison
Wie Stadtsprecher Burkhard Leise nun mitteilt, laufen in den Freibädern „die letzten Vorbereitungen für die diesjährige Freibadsaison“. Neben Reinigungsarbeiten und der Überprüfung der Technik umfasse das auch die „Suche nach personeller Unterstützung zur gesicherten Wasseraufsicht“. Wann welche Bäder öffnen werden, könne man voraussichtlich erst im Laufe der Woche mitteilen.
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Um den Bäderbetrieb sicherzustellen, hat die Verwaltung ein neues Personalkonzept entwickelt. „Wir wollen unser festes Personal von 72,5 Planstellen um 14,5 Planstellen mit Fachkräften im kommenden Jahr deutlich aufstocken“, hatte Sportdezernentin Simone Raskob Ende 2022 angekündigt. Wie Stadtsprecher Leise nun mitteilt, erfolge die Besetzung der neuen Stellen sukzessive. „Darüber hinaus werden für die Freibadsaison rund 60 Saisonkräfte benötigt. Zum jetzigen Zeitpunkt sind bereits 32 Mitarbeitende eingestellt – weitere Einstellungen sind in Vorbereitung.“
Personalpolitik der Stadt in der Kritik
Die Anstellung erfolge „in Form von vorübergehenden Teilzeitbeschäftigungen“, dazu zählten Jobs mit 19,5 Wochenstunden – also der Hälfte der durchschnittlichen Arbeitszeit von Vollbeschäftigten. Kritiker hatten der Stadt wiederholt eine zu komplizierte Personalpolitik vorgeworfen. So schlug der Geschäftsführer des Rüttenscheider Sportinternats, Horst Melzer, im vergangenen Sommer vor, Rettungsschwimmer auf Minijob-Basis einzustellen.
Leise erklärt dazu nun, dass die Stadt bei den im Arbeitsvertrag verankerten Wochenstunden „auch Schichtzulagen, Nacht-, Sonn- und Feiertagszuschläge berücksichtigen“ müsse. Rechne man diese aber mit ein, könnten „geringfügige Beschäftigte nach jetzigem Stand maximal fünf Wochenstunden arbeiten“. Sonst läge ihr Verdienst über der für Mini-Jobber erlaubten Grenze von 520 Euro. „Die Wasseraufsicht kann bei solch geringen Wochenstundenzahlen nicht sichergestellt werden.“
Bäderbetriebe hoffen auf Rettungsschwimmer
Der Stadtsprecher versichert jedoch, dass die Bäderbetriebe alle Möglichkeiten zur schnellstmöglichen Einstellung von Saisonpersonal prüften. „Sie freuen sich über jede Unterstützung.“
Saisonkräfte für die Wasseraufsicht benötigen ein Deutsches Rettungsschwimmerabzeichen in Silber, das maximal zwei Jahre alt und mindestens bis September 2023 gültig ist. Infos: 0201 88-52 234 oder 0201 88-52 237