Essen. Die Stadt Essen hat im vergangenen Jahr die Geschwindigkeit von fast 2,1 Millionen Fahrzeugen gemessen. Einige Stadtteile gelten als Hotspots.
Im Norden Essens und auf der Ruhrhalbinsel ist im vergangenen Jahr besonders viel gerast worden. Knapp 11.200 Geschwindigkeitsverstöße stellten die mobilen Blitzer des Ordnungsamtes in Katernberg, Schonnebeck und Stoppenberg im vergangenen Jahr fest. Dort war etwa jedes achte von rund 137.500 Fahrzeugen zu schnell unterwegs. Das entspricht einer Sünder-Quote von 8,1 Prozent.
[Abonnieren Sie hier kostenlos unseren Newsletter mit Nachrichten aus Essen]
Einen Prozentpunkt höher war sie auf der Ruhrhalbinsel. Zum Vergleich: Der stadtweite Anteil der Verkehrsteilnehmer, die dort zu heftig auf die Tube drückten, lag dort bei 6,2 Prozent. In dem Bezirk, zu dem die Stadtteile Burgaltendorf, Byfang, Heisingen, Kupferdreh und Überruhr gehören, blitzte es knapp 6000 Mal bei 72.550 Fahrzeugen.
Die anteilig wenigsten Verstöße in der Innenstadt
Dies geht aus der stadtweiten Statistik der Geschwindigkeitsmessungen für 2022 hervor, die die Verkehrsbeobachter für jeden einzelnen Stadtbezirk veröffentlicht haben. Die prozentual wenigsten Verstöße wurden demnach in der Innenstadt (4 %) registriert. Obwohl dort die mit Abstand meisten Vehikel die Kontrollstellen passierten – es waren über 467.400 – wurden 18.918 Vergehen aktenkundig.
Insgesamt wurden binnen zwölf Monaten auf 431 überwachten Straßen die Geschwindigkeit von fast 2,1 Millionen Vehikeln gemessen. Eigentlich ist jede Geschwindigkeitsüberschreitung eine zu viel – vor Schulen und Kindergärten ist eine Missachtung der Regeln umso verantwortungsloser. Dennoch: Knapp 40.000 Autofahrer wurden erwischt, die trotz der Warnschilder, Tempolimits und erhöhten Unfallgefahr für Kinder und Jugendliche allzu rücksichtslos fuhren.
Jeder 20. war vor Schulen zu schnell unterwegs
Allein vor den sensiblen Einrichtungen wurde die Geschwindigkeit von fast 800.000 Fahrzeugen gemessen. Etwa jedes 20. lag über der zulässigen Höchstgrenze. Die Zahl der Jahr für Jahr festgestellten Verstöße ist für die Stadt der Grund für die regelmäßige Präsenz im Sinne der Schulwegsicherung - auch im ruhenden Verkehr.
Denn für zusätzliche Risiken sorgen unsensible Eltern, die ihre eigenen und andere Kinder in Gefahr bringen, indem sie nicht nur zu schnell fahren, sondern auch noch dort halten, wo es ihnen gerade beliebt. Dies konnten die Ordnungshüter trotz aller eindringlichen Appelle von Polizei und Stadt allerorten beobachten: 931 dieser Verstöße mussten geahndet werden. Ein seriöser Vergleich mit den beiden Vorjahren verbietet sich, da ein Präsenzunterricht aufgrund der Corona-Pandemie gar nicht oder nur eingeschränkt möglich war.
Stadt hat 5,2 Millionen Euro mit Blitzern eingenommen
Durch sechs stationäre und ebenso viele mobile Überwachungseinheiten kamen im vergangenen Jahr bei 166.626 gemessenen Tempoverstößen etwa 5,2 Millionen Euro an städtischen Einnahmen zusammen. Die Summe dürfte künftig noch steigen, wenn die Kommune ihren ersten Blitzeranhänger auf die Straßen schickt. Wann der Plan in die Tat umgesetzt wird, ist nach Auskunft eines Stadtsprechers aber nach wie vor offen.
Zu den städtischen Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit kamen die der Polizei Essen, die in 2022 rund 29.400 Geschwindigkeitsverstöße ahndete. Bei 50 schweren Unfällen mit Verunglückten waren die Verursacher zu schnell unterwegs, geht aus einer Behördenstatistik hervor.
[Essen-Newsletter hier gratis abonnieren | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig & Werden + Borbeck & West | Alle Artikel aus Essen]