Essen-Bredeney. Zum 100. Geburtstag des ungarischen Komponisten György Ligeti beteiligte sich das Bredeneyer Gymnasium an einem landesweiten Schulprojekt.

Es war eine Idee des Westdeutschen Rundfunks, den 100. Geburtstag des bedeutenden ungarischen Komponisten György Ligeti mit einem landesweiten Schulprojekt zu verknüpfen. Mit dabei war auch das Goethe-Gymnasium in Essen-Bredeney, das ein eigenes Konzert in Kooperation mit der Folkwang Universität und der Kölner Musikhochschule kreierte. Die Zuhörer erwartete ein spannendes Experiment.

Die Klasse 9a suchte dabei für ihren Beitrag zum „Ligeti-Experiment“ mit drei Kölner Studierenden der Fachrichtung Instrumentalpädagogik nach neuen Konzert- und Aufführungsformaten, mit denen das Interesse junger Leute für klassische Musik gefördert werden könnte. Ein Bläserquintett, bestehend aus Jungstudierenden der Folkwang Universität, lieferte die musikalische Basis mit sechs Bagatellen von Ligeti. Knappe, sehr pointierte und abwechslungsreiche Miniaturen aus den 50er-Jahren, die der Komponist kurz vor seiner Flucht nach Deutschland schuf.

Die Vorträge an der Goetheschule in Essen wurden durch Videos ergänzt

Ergänzt wurden die vorzüglich vorgetragenen Stücke mit selbst gefilmten Video-Einblendungen, klug ausgewählten Bildern, biografischen Erläuterungen und sogar interaktiven Spielen, in die die aufmerksamen Zuhörer und Zuhörerinnen, Schülerinnen und Schüler mehrerer Jahrgangsstufen des Gymnasiums, einbezogen wurden.

So wurde der Begriff „Heimat“ zu den melancholischen Klängen der 5. Bagatelle dadurch reflektiert, indem man die Zuhörer aufforderte, durch den Saal zu wandern. Danach fanden aber zwei Schüler keinen Sitzplatz mehr und bekamen anschließend die Gelegenheit, ihre unangenehmen Gefühle als „Ausgestoßene“ zu artikulieren.

Einen weiteren Höhepunkt bildete eine Malaktion, mit der Ligetis enge Verbindung von Musik und optischer Wahrnehmung veranschaulicht werden konnte. Das Konzert wurde moderiert von Amalia von Gehren und Jonathan Bodemer. Zum Bläserquintett gehörten Amelie Jansen (Flöte), Aljoscha Donderer (Fagott), Hao-Chun Sung (Horn), Nikita Volkov (Klarinette) und Luis David Alvarez (Oboe).

Das Gymnasium erweiterte mit dem Experiment seine musikalischen Aktivitäten

Sechs Wochen lang erarbeiteten die Kölner Instrumentalpädagogen Johanna Klöpping, Anna Honke und Juan Pedro Pérez das Konzept mit der von Oberstudienrat Marcus Schönwitz begleiteten Klasse der Goetheschule. Sound, Lichteffekte und Video-Einblendungen betreute die Technik-Arbeitsgemeinschaft des Gymnasiums, das mit diesem gelungenen Experiment seine vielfältigen musikalischen Aktivitäten erweiterte.

Für die Schülerinnen und Schüler der 9a war die Beschäftigung mit Ligeti mit dem Konzert nicht abgeschlossen. Am späten Nachmittag brachen sie zu einem Konzertbesuch in die Kölner Philharmonie auf, wo der WDR ein opulent besetztes und effektvoll bestücktes Konzert mit Werken des ungarischen Jubilars präsentierte.