Essen-Margarethenhöhe. Die Nationalbank übernimmt den Standort, den die Sparkasse aufgegeben hat. Was das für die Nahversorgung auf der Margarethenhöhe bedeutet.

  • Seit Herbst 2022 gab es keinen Geldautomaten mehr auf der „alten“ Margarethenhöhe.
  • Jetzt können die Bürgerinnen und Bürger dort wieder Bargeld abholen.
  • Die Nationalbank hat an der Adresse Hoher Weg einen Geldautomaten installiert.

Als die Sparkasse im September letzten Jahres ihren SB-Standort auf der Margarethenhöhe in Essen schloss, empfanden das viele Bürgerinnen und Bürger als weiteren Rückschlag in Sachen Nahversorgung im Stadtteil. Jetzt gibt es eine gute Nachricht: Ab sofort kann man in der historischen Gartenstadt wieder Geld am Automaten holen.

Jetzt stellten Vertreter der Margarethe-Krupp-Stiftung (MKS) und der Nationalbank den neuen Standort an der Adresse Hoher Weg 25 oberhalb des Marktplatzes vor. Seit drei Wochen steht dort der neue Automat. Jochen Biefang, Prokurist der MKS, war auf die Verantwortlichen der Nationalbank zugekommen und hatte das Interesse an einem Geldautomaten an dem Standort bekundet. „Wir waren uns in Rekordzeit einig“, berichtet Michael Flachmann, MKS-Vorstand. „Zwischen der Anfrage und der Entscheidung, auf der Margarethenhöhe aktiv zu werden, lagen zwei Tage.“

Bürger auf der „alten“ Margarethenhöhe in Essen können wieder Geld vor Ort abholen

Dazwischen habe es eine Ortsbesichtigung gegeben, so Christian Scholz, Direktor und Leiter des Privatkundengeschäfts bei der Nationalbank. Die jetzt gefundene Lösung sei für beide Partner eine Win-Win-Situation. Nach dem Auszug der Sparkasse ist in dem Gebäude seit rund zwei Jahren eine augenscheinlich gut laufende Hausarzt-Gemeinschaftspraxis ansässig. „Viele wissen die Barrierefreiheit zu schätzen. Vorher gab es keine barrierefreie Arztpraxis auf der Margarethenhöhe“, erklärt Michael Flachmann.

Auch den Verantwortlichen der Nationalbank sei das Thema Barrierefreiheit sehr wichtig gewesen. Der Raum neben der Arztpraxis sei deshalb gut geeignet für den Geldautomaten. „Zudem haben wir unsere Kundenstruktur geprüft und festgestellt, dass der Standort gut passt, weil etliche unserer Kunden hier auf der Margarethenhöhe wohnen. In Rüttenscheid und Bredeney sind wir ja sowieso ansässig“, so Christian Scholz. Die Nationalbank gehöre unter anderem mit Targobank, Santander-Bank und den Sparda-Banken zum Cash-Pool, innerhalb dessen für die Kunden keine Gebühren bei der Nutzung des Geldautomaten anfielen.

Michael Flachmann, Vorstand der Margarethe-Krupp-Stiftung, testet den neuen Geldautomaten der Nationalbank auf der Margarethenhöhe.
Michael Flachmann, Vorstand der Margarethe-Krupp-Stiftung, testet den neuen Geldautomaten der Nationalbank auf der Margarethenhöhe. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Die Nationalbank, 1921 in Berlin gegründet und 1922 nach Essen umgezogen, hatte zum 100-jährigen Bestehen die Skulptur „Duett“ an der B224 in Höhe des Bredeneyer Kreuzes aufstellen lassen. Die Nationalbank unterhält nach Aussagen von Christian Scholz in Nordrhein-Westfalen 18 Niederlassungen und 35 Geldautomaten, davon sieben Standorte und 14 Automaten in Essen.

Für den Standort auf der Margarethenhöhe habe auch die recht preiswerte Miete gesprochen. Die Nationalbank wolle sich längerfristig engagieren. „Wir haben jetzt erst einmal einen Fünfjahresvertrag abgeschlossen“, sagt Scholz.

An der Straße Hoher Weg hatte es laut Jochen Biefang 65 Jahre lang eine Sparkassen-Filiale gegeben. Die 2016 bekannt gewordenen Pläne des Geldinstituts, diese zu schließen, hatten für massive Proteste der Bürgerinnen und Bürger auf der Margarethenhöhe gesorgt, die sich „abgehängt“ fühlten.

Gegen die Schließung der Sparkassen-Filiale gab es damals heftige Proteste

Gegen die Schließung des Schalterbetriebs hatten die Bürger damals Unterschriften gesammelt – erfolglos. Nach dem Aus für das letzte Geldinstitut auf der Margarethenhöhe 2018 war den Bürgern zumindest noch der SB-Automat geblieben, an dem sie beispielsweise Geld holen und Kontoauszüge ausdrucken konnten. Doch auch damit war es zum Ärger der Anwohner im Herbst 2022 vorbei.

Michael Flachmann von der MKS begrüßt die Aufstellung des Automaten an dem zentralen Standort in der Nähe des Marktes, der in Kürze durch einen 14-tägigen Feierabendmarkt neu belebt werden soll. Ab sofort gibt es mit dem Sparkassen-Geldautomaten in Höhe von Bäcker Peter am Anfang der „neuen“ Höhe zwei Geldautomaten. Auch der dortige Sparkassen-Automat sei inzwischen barrierefrei zu erreichen.