Essen-Altenessen. In zehn Jahren sind in der Altenessen-Konferenz etliche Themen diskutiert worden. Es nehmen die teil, die den Essener Norden nicht aufgeben.
Das Image von Teilen des Essener Nordens ist schlecht, die Gründe sind vielfältig und historisch gewachsen. Einige derer, die dagegen ankämpfen, haben sich zur Altenessen-Konferenz zusammengefunden.
Sie sind es, die sich aktiv für die Entwicklung der Gesundheitsversorgung einsetzen, die mögliche Investoren für Bauprojekte in einer Arbeitsgruppe versammelt haben, Ideen entwickeln, um den Norden optisch aufzuwerten und Zukunftsvisionen haben. Die Mitglieder des Vorbereitungskreises der Altenessen-Konferenz sind die, die ihre Stadtteile nicht aufgeben wollen. Sie stehen immer wieder bei Verwaltung und Politik auf der Matte, lassen nicht nach und zwingen die Verantwortlichen in Essen, den Blick gen Norden zu richten.
Image des Nordens zu verbessern ist ein Marathonlauf
Da sind die resignativen Worte des früheren Essener SPD-Vize Karlheinz Endruschat – „Die vergangenen zehn Jahre waren wieder verlorene Jahre für Altenessen“ – ein Schlag ins Gesicht für alle, die dort gerne leben und sich für ihren Stadtteil einsetzen. Was ist die Alternative? Stagnation ist Rückschritt und Nichtstun sicher nicht der richtige Weg. Der Einsatz der Teilnehmer und Teilnehmerinnen sowie der Organisatoren der Altenessen-Konferenz ist aller Ehren wert und eine Investition in die Zukunft.
Das Image des Nordens zu verbessern ist ein Marathonlauf und kein Sprint. Um ins Ziel zu gelangen, braucht es die Akteure der Altenessen-Konferenz und auch die Ratspolitik, die entsprechende Prioritäten setzen und finanzielle Mittel in den Norden schicken kann. Und es braucht von jedem Essener, der im Norden lebt mehr Identifikation, mehr Selbstbewusstsein und eben jene Frechheit, die die Menschen im Hamburger Stadtteil St. Pauli an den Tag legen. Das hat die dortige Quartiersmanagerin am Sonntag (19.3.) eindrücklich geschildert. Das Credo: „Ja klar haben wir Probleme, aber es ist auch richtig cool bei uns, kommt mal vorbei.“
Organisatoren der Altenessen-Konferenz hätten mehr Zulauf verdient
Noch mehr Schlagkraft würde die Altenessen-Konferenz bekommen, wenn sie tatsächlich einen Querschnitt der Bevölkerung des Essener Nordens abbilden würde. 100 Teilnehmer und Teilnehmerinnen kamen am Sonntag zusammen. Ein Großteil davon Stadtteilpolitiker, Mitglieder der Interessensgemeinschaft Altenessen und aus dem Vorbereitungskreis der Altenessen-Konferenz selbst. Sowohl Jüngere als auch Zugewanderte sucht man leider schon immer vergeblich bei diesem Format. Schade. Die Organisatoren hätten mehr Zuspruch verdient.
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