Essen. Die Fläche des ehemaligen Supermarktes Real in der Essener Rathaus-Galerie wird gerade umgebaut. Welche Geschäfte dort einziehen.
Die Schließung des SB-Marktes Real vor etwa einem Jahr hat auf einen Schlag 7000 Quadratmeter Leerstand in der Rathaus-Galerie hinterlassen. Seit einigen Tagen ist die Fläche mit weißen Wänden abgeriegelt. Dahinter haben Bauarbeiten begonnen, der ehemalige Supermarkt wird derzeit entkernt – wie auch zwei weitere Läden direkt daneben.
Die Real-Fläche wird anschließend geteilt – insgesamt drei neue Mieter sollen einziehen. Wer das ist, darüber hält sich der Eigentümer der Passage, die HBB, bislang bedeckt. Man verhandle noch, mehr ist offiziell nicht zu hören.
Nach Recherchen dieser Redaktion handelt es sich bei den Interessenten um die Rewe Dortmund und das schwedische Unternehmen Rusta. Ob es schon unterzeichnete Mietverträge gibt, ist allerdings nicht bekannt; genauso, wann eine Eröffnung geplant ist. Wahrscheinlich aber ist ein Eröffnungstermin nicht vor Herbst dieses Jahres.
Rewe bringt neues Konzept in die Rathaus-Galerie Essen
Die genannten Unternehmen selbst geben sich ebenso zurückhaltend. Rewe bestätigte auf Anfrage lediglich: „Die Rewe Dortmund ist an dem Standort Rathaus-Galerie in Essen interessiert.“ Die Pressestelle von Rusta ließ eine Mail unbeantwortet. Allerdings hatte die schwedische Handelskette bereits im Internet nach Personal gesucht. Wörtlich hieß es in der Stellenanzeige: „Für unsere neue Filiale in der Rathaus-Galerie in Essen suchen wir Verkäuferinnen und Verkäufer in Vollzeit.“
Der Spielwarenhändler Smyths Toys (ehemals Toys´R´us) soll ursprünglich an einem Teil der Real-Fläche interessiert gewesen sein, ist aber wieder abgesprungen. Ob HBB bereits mit einem neuen Kandidaten verhandelt, ist nicht bekannt.
Rewe will in der Rathaus-Galerie dem Vernehmen nach sein neues Konzept Pick&Go umsetzen, das bislang erst in wenigen Märkten erprobt wird, nämlich in München, Berlin und Köln. Dort können Kunden, ohne sich am Ende an der Kasse anstellen zu müssen, einkaufen. Autonomer Check-out, nennt Rewe dies und so funktioniert das Konzept: Die Kundinnen und Kunden müssen sich zunächst die Rewe Pick&Go-App auf ihr Smartphone laden, ein Konto erstellen und eine Zahlungsart hinterlegen.
Vor dem Einkauf halten sie ihr Smartphone an einen Scanner am Eingang und melden sich somit im Laden an. Während sie einkaufen, registrieren Kameras, welche Produkte die Kunden mitnehmen. Sie können den Markt anschließend, ohne an eine Kasse zu treten, verlassen. Abgerechnet wird über die App, den Einkaufsbon gibt es aufs Handy. Neben dem kassenlosen Einkauf ist in den Pick&Go-Märkten aber auch der klassische Einkauf möglich. Darüber hinaus dürfte Rewe im neuen Markt in der Rathaus-Galerie wohl auch seinen Abholservice anbieten.
Discounter Rusta plant in Essen erste Filiale im Ruhrgebiet
Beim zweiten Mieter Rusta handelt es sich um einen Discounter aus Schweden. Die Läden bieten Produkte aus den Bereichen Wohnen, Garten und Heimwerken bis hin zu Haushalt und Beauty an – und das zu günstigen Preisen, wie das Unternehmen für sich wirbt. Das erste Rusta-Geschäft öffnete 1986. Mittlerweile hat die Kette in Skandinavien über 180 Warenhäuser, in Deutschland ist sie dagegen erst seit sechs Jahren auf dem Markt. Filialen gibt es hierzulande bislang nur im Norden der Republik – in Kiel, Neumünster, Bremen, Norderstedt und Lübeck. Essen wäre die Erste im Ruhrgebiet.
Mit den Neuzugängen gelingt es der Rathaus-Galerie weiter, die Leerstände abzubauen. Erst am vergangenen Freitag eröffnete die niederländische Warenhauskette Hema eine Filiale in der Einkaufspassage. Davor war der Textilhändler Boom in den ehemaligen Laden von Strauss Innovation gezogen und auch der Fashion-Anbieter Olymp&Hades hat die Fläche gewechselt, um im Obergeschoss dem Fitnessstudio „Gold’s Gym“ Platz zu machen. Schließlich löste jüngst der Sandwich- und Salatanbieter „Fresh“ die Sandwichkette Subway im Center ab.
Gamestop schließt Filiale in Essen
Allerdings kündigt sich demnächst auch ein Auszug an: Der Videospielhändler Gamestop schließt seine Filiale in der Rathaus-Galerie. Dies scheint Teil einer laufenden Restrukturierung zu sein, in deren Folge viele Standorte in ganz Deutschland gerade dichtgemacht werden.
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