Essen. Der Abriss des ehemaligen Hauses der Verbände am Weberplatz hat begonnen. Der Neubau wird deutlich teurer. So geht der Allbau damit um.

Am Weberplatz in der nördlichen Innenstadt hat der Abriss des ehemaligen Hauses der Verbände begonnen. Die rückseitige Bebauung wird bereits niedergelegt. Der Allbau wird das 1910 als Ledigenwohnheim eröffnete Gebäude durch ein Büro- und Geschäftshaus ersetzen, das in seiner Anmutung an das historische Vorbild erinnern soll. An das Gebäude sollen sich ein Neubaukomplex aus Büros und Wohnungen anschließen. Obwohl das Projekt deutlich teurer wird als geplant, hält der Allbau an dem Vorhaben fest. „Wir werden auf jeden Fall bauen“, sagt Allbau-Chef Dirk Miklikowski.

Auf 46 Millionen Euro hatte der Allbau den Neubau veranschlagt. Das ist zwei Jahre her. Seitdem muss der Allbau laut Miklikowski einen erheblichen Kostensprung verzeichnen. Genaue Zahlen will der Allbau-Chef vor der Sitzung des Aufsichtsrates aber nicht öffentlich machen.

Mit dem Standesamt Essen hat der Allbau bereits einen Hauptmieter gefunden

Miklikowski verweist aber auf das geplante Bürgerrathaus, von dem die Stadt inzwischen Abstand genommen hat, da die Kalkulation aufgrund der gestiegenen Baukosten bereits 15 Prozent über der Höchstgrenze von 200 Millionen Euro lag, die intern für das Projekt festgelegt worden war. Der geplante Neubau des Allbau am Weberplatz dürfte demnach mittlerweile deutlich mehr als 50 Millionen Euro kosten.

So soll der Neubau aussehen, der das ehemalige Haus der Verbände am Weberplatz in Essens nördlicher Innenstadt ersetzen wird.
So soll der Neubau aussehen, der das ehemalige Haus der Verbände am Weberplatz in Essens nördlicher Innenstadt ersetzen wird. © Allbau

Zur Beruhigung des Bauherrn dürfte beitragen, dass der Allbau mit dem Standesamt bereits einen Hauptmieter gefunden hat, der 80 Prozent der zur Verfügung stehenden Büroflächen nutzen wird. Hochzeitsgesellschaften werden es über einen separaten Eingang erreichen, verrät Miklikowski. Im Erdgeschoss soll Gastronomie einziehen. Geplant sind außerdem 45 Wohnungen, rund die Hälfte davon wird mit öffentlicher Förderung gebaut.

Für die Gestaltung des Weberplatzes führt die Stadt Essen einen Wettbewerb durch

Der Abriss des Altbaus soll bis April dieses Jahres über Bühne gehen. Über die Platzgestaltung sollen sich Planer bis Juni Gedanken machen. Die Stadt Essen führt dafür einen Wettbewerb durch. Im September soll das Preisgericht den Siegerentwurf küren.

Ab November dieses Jahres wird nach den Planungen des Allbau die Baugrube für den Neubau ausgehoben. Die Hochbauarbeiten sollen im Juni kommenden Jahres beginnen. Zwei Jahre später soll sich der Weberplatz als eine neue, attraktive Adresse präsentieren.