Essen-Südviertel. Im Café „Soulfood Society“ an der Rüttenscheider Straße in Essen geht es industriezuckerfrei, vegan und proteinreich zu. Das ist das Konzept.
Die Gastronomie im Norden der „Rü“ bekommt erneut Zuwachs. Nachdem am 19. Januar der persische Imbiss Rice to meet you den Betrieb aufgenommen hat, steht am Samstag, 28. Januar, eine weitere Neueröffnung an: Bei Soulfood Society an der Rüttenscheider Straße 47 werden industriezuckerfreie, vegetarische, vegane, proteinreiche und zum Teil glutenfreie Speisen und Getränke angeboten.
Anna Pramschüfer (23) ist die Inhaberin des neuen Cafés. Beruflich kommt sie eigentlich aus einer anderen Richtung. Eine Zeit lang betrieb sie Dressurreiten als Leistungssport, studierte dann Sportmanagement. „Ich beschäftige mich schon sehr lange mit gesunder Ernährung und habe mir eine Anlaufstelle dafür in Essen gewünscht“, sagt Pramschüfer. Habe sie ein Lokal mit Superfoods gesucht, dann sei sie allerdings bisher nur in Düsseldorf und Köln fündig geworden.
Neues Café an der Rüttenscheider Straße ist in minimalistischem Stil gehalten
Das neue Lokal managt die 23-Jährige zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen Mareike Mönkemöller (39) und Johanna Rathenow (27). Mönkemöller betreibt gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten auch das Hotel am Oppspring in Mülheim. „Kochen war schon immer ein Hobby und eine große Leidenschaft von mir“, sagt sie. Diese Leidenschaft kann sie nun bei Soulfood Society ausleben, sie ist für die Küche zuständig. Rathenow kümmert sich um das Baristaangebot.
Die Räumlichkeiten an der Rüttenscheider Straße haben die drei Frauen mit Hilfe von Familie und Partnern in Eigenregie umgebaut. Vorher befand sich dort die Bäckerei Friese. Den Stil ihres neuen Cafés beschreibt Anna Pramschüfer als „ästhetisch, minimalistisch und zeitlos“. Große Teile des Interieurs sind in weiß gehalten, das Lokal kommt ohne viel Deko oder Chi-Chi aus.
Essenerin bietet in ihrem Café Kaffee, Smoothies und Bowls an
Dienstags bis samstags geöffnet
Das Café Soulfood Society ist dienstags bis freitags von 9 bis 17 Uhr und samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Sonntag und Montag sind Ruhetage.
Abseits der regulären Karte soll es ein Zusatzmenü mit regionalen Gerichten geben. Auf dieser Karte kann zum Beispiel im Winter eine warme Suppe stehen – oder Trendgetränke aus den sozialen Medien wie der „Hailey-Bieber-Smoothie“, den das US-amerikanische Model bekanntgemacht hat.
Eine Ausnahme bildet aber das stille Örtchen: Dort leuchtet nämlich buntes Disco-Licht und der Abba-Song „Dancing Queen“ läuft in Dauerschleife. „Ich mag es eher minimalistisch, habe aber manchmal auch einen kleinen Knall“, sagt Pramschüfer lachend. Entsprechend habe sie in einem kleinen Teil der Soulfood Society etwas Verrücktes umsetzen wollen: „Die Idee ist, dass man immer an das Café denkt, wenn irgendwo ,Dancing Queen’ läuft.“
Das Café hat ein „All-day-Menue“, eine Speisekarte, die den ganzen Tag gleich bleibt. Darauf stehen zum Beispiel Salat-Bowls, eine Açai-Bowl und eine Protein-Schoko-Bowl, Bananenbrot, Kurkuma-Ingwer-Shots, selbst gebackenes Saatenbrot und Brot von der Blonde Bakery sowie Smoothies mit Superfood-Proteinen. Das sind Proteine, die auch Sportler zu sich nehmen, weil sie auf der sogenannten Kölner Liste stehen und damit dopingfrei sind.
Café an der Rüttenscheider Straße verkauft „Black Latte“ mit Aktivkohle
Raw Cakes – Kuchen, die nicht gebacken werden – in Geschmacksrichtungen wie Heidelbeer-Lavender oder Matcha-Himbeere liefert die Manufaktur Seelengoldt. Zu den Baristaspezialitäten zählt der sogenannte „Black Latte“, ein Getränk mit Aktivkohle und Pflanzenmilch. „Wir wollen mit unseren Produkten den Bezug zum Ruhrpott herstellen“, sagt Anna Pramschüfer.
Wenn der Betrieb erst einmal läuft, möchte die 23-Jährige an einem Sonntag im Monat „Selfcare Sundays“ anbieten. Dann sollen in Kooperation mit Unternehmern und Kreativschaffenden aus der Region verschiedene Workshops angeboten werden. Angepeilt sind zum Beispiel ein Moodboard-Workshop, Gesundheitstage in Zusammenarbeit mit einer Ernährungsberaterin und Barista-Kurse.