Essen. Essen hat 2022 über 5000 Einwohner dazugewonnen – obwohl die Geburtenzahlen sanken. Dafür kamen viele Kriegsflüchtlinge in die Stadt.
Die Einwohnerzahl in Essen ist im vergangenen Jahr erheblich gestiegen und liegt nun bei 593.489. Damit waren zum 31. Dezember 2022 gut 5100 Personen mehr mit Hauptwohnsitz in Essen gemeldet als ein Jahr vorher. Der Zuwachs ist insofern überraschend, als die Geburtenzahl im Vorjahr deutlich abnahm. Der Anstieg sei vor allem durch die hohe Zahl von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine begründet, teilt die Stadt mit.
„Ein höherer Anstieg zeigte sich in den letzten 30 Jahren allein im Jahr 2015“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Auch damals sei die Entwicklung durch eine „hohe Zuwanderung von Schutzsuchenden“ geprägt gewesen; diese kamen vorwiegend aus dem Bürgerkriegsland Syrien.
Geburtenzahl sinkt, Einwohnerzahl steigt
Noch im Jahr 2021 war die Zahl der Einwohner in Essen gesunken. Der Ausbruch des Krieges in der Ukraine am 24. Februar 2022 zog dann eine Trendwende nach sich. So gab es die größten Wachstumsgewinne im vergangenen Jahr bei den Einwohnern mit ausschließlich nichtdeutscher Staatsangehörigkeit: Ihre Zahl stieg um 9500 und liegt nun bei bei 114.100. Auch die Zahl der Doppelstaatler in Essen – also der Menschen die neben der deutschen eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit haben – stieg um 2200 auf 66.900 Personen. Allein die Zahl der Deutschen ohne weitere Staatsangehörigkeit nahm weiter ab und lag zum Jahresende bei 412.600 Personen – ein Rückgang um 6600 Einwohner.
Die Geburtenzahl war in Essen mit 5622 im Jahr 2021 übrigens besonders hoch, im vergangenen Jahr kamen dagegen nur noch 4760 Kinder in Essen zur Welt. Ohne die starke Zuwanderung wäre die Einwohnerzahl gesunken.