Essen. Ein deutliches Einwohner-Plus sagt das Land der Stadt Essen bis 2040 voraus. Doch die Zahlen zeigen: Erst einmal gibt’s eine Delle im Wachstum.

Die 600.000er Marke fest im Blick – so lautete zuletzt die Devise für die „wachsende Stadt“ Essen. Doch nach den sprunghaften Zuwächsen der vergangenen Jahre kommt der Aufwärtstrend nun beinahe zum Erliegen, das zeigen die Zahlen der städtischen Statistiker.

Zwar legte die Einwohnerzahl zum Juni-Ende noch einmal zu. Das Plus gegenüber dem gleichen Stichtag des Vorjahres fiel mit 113 allerdings denkbar schwach aus. 590.212 Einwohner haben zwischen Karnap und Kettwig aktuell ihren Hauptwohnsitz, das sind 436 Personen weniger als noch Ende März. Dass die Werte zur Jahresmitte nachgeben, ist dabei nicht ungewöhnlich, schließlich kehren vor allem Studenten nach dem Abschluss der Stadt den Rücken – während drei Monate später die neuen Erstsemester zahlenmäßig wieder für Aufschwung sorgen.

Landesstatistiker rechnen mit 613.000 Essenern im Jahr 2040

Wie sich die Bevölkerungs-Zahlen in den kommenden Jahren voraussichtlich entwickeln, dieser Frage will die Stadt noch im Laufe dieses Jahres nachgehen. Geplant ist eine Bevölkerungsprognose, die bis zum Jahr 2030 reicht – als Grundlage für die Arbeit in vielen Bereichen der Stadt, von der Bauplanung bis zu Kita- oder Schulplätzen.

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Den Anspruch, sogar noch zehn Jahre weiter in die Zukunft zu schauen, erhebt eine Studie des Statistischen Landesamtes IT NRW: Nach der in dieser Woche vorgestellten Vorausberechnung der Bevölkerungszahlen kann Essen mit einem Bevölkerungsplus von gut fünf Prozent rechnen, läge dann also bei etwa 613.000 Einwohnern.

Dank hohem Zuzugs-Plus In der Rangliste wieder vor Dortmund?

Die Zahl, so heißt es, ergebe sich aus einem beachtlichen Zuzugs-Saldo (Zuzüge minus Wegzüge) von rund zehn Prozent, der dadurch einen Sterbeüberschuss (Geburten minus Sterbefälle) von etwa fünf Prozent halbiert wird.

Der Bevölkerungszuwachs läge damit höher als in allen anderen Großstädten des Ruhrgebiets und würde – wenn’s denn so kommt – Essen in der Rangliste wieder vor Dortmund schieben. Für manchen Essener zu schön, um wahr zu sein.