Essen. Beim Spiel Rot-Weiss Essen gegen Halle wurden aus dem Gästeblock Böller geworfen. Ordner wurden verletzt. Das ist der Stand der Ermittlungen.

Im Nachklang des Fußballspiels zwischen Rot-Weiss Essen und dem Halleschen FC am vergangenen Samstag (14.1.) im Stadion an der Hafenstraße ermittelt die Polizei in zehn Fällen wegen gefährlicher Körperverletzung gegen Unbekannt.

Der Anlass: Unmittelbar nach der Drittligapartie waren aus dem Gästeblock mehrere Böller geworfen worden. Durch die Detonation der Knallkörper wurden nach Angaben der Polizei zehn Ordner verletzt. Sie erlitten Knalltraumata, erklärte ein Behördensprecher auf Anfrage.

Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei den Sprengkörpern um so genannte Polenböller handelte. Einen konkreten Tatverdacht gebe es bislang nicht, um den oder die Täter ausfindig zu machen, wertet die Polizei Videomaterial aus.

Die Polizei wertet Videoaufnahmen aus dem Stadion an der Hafenstraße aus

Die Suche dürfte sich als schwierig gestalten. Fans aus Halle hatten ein Banner nahezu komplett über den mit rund 1000 Zuschauern gut gefüllten Gästeblock gezogen. Die Polizei geht davon aus, dass der oder die Gesuchten unter dem Sichtschutz ihren Platz wechselten, bevor sie sich maskierten, um unerkannt zu bleiben. Zunächst wurde im Block Pyrotechnik abgefackelt, dann flogen Raketen und Böller.

Der Vorfall ruft Erinnerungen wach. In der vergangenen Saison führte ein Böllerwurf beim Regionalligaspiel zwischen Rot-Weiss Essen und Preußen Münster zum Abbruch der Partie durch den Schiedsrichter. Zeugenhinweise führten die Polizei auf die Spur des Täters, ein 29-Jähriger aus Marl. Das Amtsgericht Essen verurteilte den „Böllerwerfer“ im Dezember zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten.