Essener Norden. Im Essener Norden fehlen Kindergartenplätze. Besonders in Katernberg verfehlt die Stadt ihre angestrebte Versorgungsquote.

Die Stadt Essen geht davon aus, dass sie im laufenden Kindergartenjahr eine Versorgungsquote von 31,7 Prozent für Kinder von null bis drei Jahren und 90,9 Prozent von Kindern von drei bis sechs Jahren in Stoppenberg, Schonnebeck und Katernberg erreichen wird. Das wurde der zuständigen Bezirksvertretung im November mitgeteilt.

Kita-Versorgungsquote von 100 Prozent bei Kindern über drei Jahren in Essen angepeilt

Damit verfehlt die Stadt ihre eigenen Ziele, wenn man als Bemessungsgrundlage die angepeilten Versorgungsquoten von 40 Prozent (U3) und 100 Prozent (Ü3) annimmt. Lediglich in Stoppenberg wird diese Quote erreicht. Eltern haben für ihre Kinder ab drei Jahren (Ü3) einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Betreuungseinrichtung.

Im Stadtteil Katernberg sieht es besonders düster aus: Dort kommt man nur auf 25 Prozent bei den jüngeren und 69,1 Prozent bei den älteren Kindern. Umgerechnet sind das 103, beziehungsweise 309 Plätze. Selbst wenn man alle Plätze aus dem Bezirk VI, also Stoppenberg, Schonnebeck und Katernberg zusammenzählt, die derzeit in Planung sind, kommt die Verwaltung nicht auf die Anzahl, die alleine in Katernberg fehlen. An der Victoriastraße und Auf der Reihe sollen in diesem Sommer weitere Plätze geschaffen werden, die werden das Loch jedoch nicht stopfen können.

CDU-Fraktionschef findet Kita-Zahlen für Essener Norden erschreckend

Rudolf Vitzthum, Fraktionsvorsitzender der CDU in der Bezirksvertretung VI, findet die Zahlen erschreckend. Er erklärte, dass Schonnebeck vor rund eineinhalb Jahren noch eine Quote von 101 Prozent bei Ü3-Plätzen hatte. Aktuell betrage diese lediglich noch 87,2 Prozent. Die Lage in Katernberg sei völlig katastrophal. Die Bilanz zeige, dass einer ganzen Generation der Kindergartenbesuch verwehrt bleibe. Dies könne sich unsere Gesellschaft nicht erlauben.

Bezirksbürgermeister Michael Zühlke regte an, auch unkonventionell zu denken. Sofern eine Massivbauweise nicht zeitnah umgesetzt werden könne, müsse auch über ein mögliches Provisorium nachgedacht werden, da dies immer noch besser sei, als keine Plätze anbieten zu können. Da die Bezirksvertreter selbst wenig Einfluss auf die Kitaversorgung haben, baten sie, dem Thema in den entsprechenden Ausschüssen mehr Nachdruck zu verleihen.