Essener Norden. Im Essener Norden fehlen besonders für Kinder unter drei Jahren Betreuungsplätze. Darum ist keine Besserung in Sicht.
Die Stadt Essen geht davon aus, dass sie im laufenden Kindergartenjahr eine Versorgungsquote von 31,8 Prozent für Kinder von null bis drei Jahren und 97,2 Prozent von Kindern von drei bis sechs Jahren in Altenessen, Vogelheim und Karnap erreichen wird. Das wurde der zuständigen Bezirksvertretung mitgeteilt.
Umstrittene Kita am Loskamp in Altenessen soll gebaut werden
Damit verfehlt die Stadt ihre eigenen Ziele, wenn man als Bemessungsgrundlage die angepeilten Versorgungsquoten von 40 Prozent (U3) und 100 Prozent (Ü3) annimmt. Eltern haben für ihre Kinder ab drei Jahren (Ü3) einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Betreuungseinrichtung.
Um das Problem anzugehen, sind unter anderem an dem umstrittenen Standort am Loskamp weitere Plätze in Planung. Dort soll auf einem Waldgrundstück eine Einrichtung entstehen, in der in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes 90 Kinder betreut werden können. Anwohner und einige Politiker hatten den Standort zuletzt in Frage gestellt, weil sie den Wald retten wollten. Der Protest blieb jedoch folgenlos, die Kita soll dort bis 2024 gebaut sein.
Auch im kommenden Kitajahr werden im Essener Norden Plätze fehlen
Nach Angaben der Stadt werden auch für Altenessen-Süd derzeit noch weitere Standorte geprüft und in Karnap soll ein Bebauungsplan aufgestellt werden, der eine Kita beinhaltet. Um welche Flächen es geht, soll die Verwaltung jetzt auf Anregung der Bezirksvertreter und Bezirksvertreterinnen klären.
Die hohen Baupreise bremsen jedoch derzeit grundsätzlich den Ausbau der Kindertagesstätten in Essen. Die Stadt hatte im September mitgeteilt, dass weniger Plätze geschaffen werden können, als ursprünglich geplant. In der Liste, die die Stadt damals herausgegeben hatte, tauchte der Bezirk V mit Altenessen, Karnap und Vogelheim jedoch nicht auf.
Dennoch geht die Verwaltung davon aus, dass im Bezirk V auch im kommenden Kindergartenjahr vor allem Plätze für Kinder unter drei Jahren fehlen werden. Bei gleichbleibender Kinderzahl und der Realisierung der sich derzeit in Planung befindlichen Projekte käme man auf eine Quote von 36,5 Prozent für U3- und 102,2 Prozent für Ü3-Kinder. Demnach waren zumindest die älteren Kinder versorgt.