Essen-Stadtwald. Die Bezirkspolitiker im Essener Süden blicken auf eine lange Liste von unerledigten Punkten. Nicht immer ist die Finanzierung das Problem.
- Bezirksvertretung schaut auf eine lange Liste von unerledigten Anträgen.
- Dazu gehört auch das Thema Barrierefreiheit der Stadtteilbibliothek Stadtwald.
- Ein Lösungsvorschlag liegt schon auf den Tisch.
Über viele unerledigte Aufträge an die Verwaltung ärgern sich die Politikerinnen und Politiker der Bezirksvertretung II. Die Liste umfasst laut Katharina Freund von der SPD rund 35 Punkte, die teils bis ins Jahr 2021 zurückgehen. Ein Beispiel: Die Stadtteilbibliothek Essen-Stadtwald an der Frankenstraße 185 ist noch immer nicht barrierefrei.
Die Einrichtung ist nur über Treppenstufen zu erreichen und so für Menschen mit eingeschränkter Mobilität sowie Eltern mit Kleinkindern nicht oder nur mit großen Problemen nutzbar.
„Viele kleine Dinge, die im Bezirk zu erledigen sind, scheitern gar nicht an der Finanzierung, sondern an der Ausführung. Da fehlt es offenbar an Personal, so dass die Dinge erst einmal unbearbeitet bleiben“, sagt Katharina Freund. „Aber was sollen wir tun? Wir können ja nicht die Anträge alle noch einmal stellen.“
Rampen könnten für barrierefreien Zugang zur Stadtteilbibliothek Essen-Stadtwald sorgen
So habe die Bezirksvertretung II (Stadtwald, Rellinghausen, Bergerhausen, Rüttenscheid) das Thema Barrierefreiheit der Stadtteilbibliothek Stadtwald zuletzt Mitte 2022 auf der Tagesordnung gehabt. In der Vergangenheit habe es schon einige Male seitens der Stadtverwaltung Sondierungen zur Schaffung der Barrierefreiheit gegeben, ohne dass in der Folge Maßnahmen ergriffen worden seien.
Betroffene hatten auf die Möglichkeit hingewiesen, Rampen zu installieren, die bei Bedarf einfach aufgeklappt und von den Besuchern selbst bedient werden könnten. Die Kosten für eine solche Rampe würde die BV sogar übernehmen, so Katharina Freund. Die Bezirksvertreter hatten die Stadt aufgefordert, eine solche Lösung zu prüfen.
Komplizierter ist das Thema Barrierefreiheit laut der SPD-Vertreterin beispielsweise im Rüttenscheider Bürgerzentrum Villa Rü zu lösen, wo ein Aufzug erforderlich sei und Kriterien des Denkmalschutzes zu beachten seien.
Laut Stadt ist die Herstellung von Barrierefreiheit in Bestandsgebäuden – anders als bei Neubauprojekten – zumeist schwierig. „Die Stadtteilbibliothek Stadtwald ist nicht barrierefrei, weder in Bezug auf die Erreichbarkeit im Zugangsbereich noch im Inneren des Objektes“, stellt Jacqueline Riedel vom Stadtpresseamt klar.
Aufgrund der Anfrage der Bezirksvertretung prüfe die Immobilienwirtschaft aktuell die Möglichkeiten zur Herstellung der Barrierefreiheit beim Objekt Stadtteilbibliothek Stadtwald. Dabei würden – wie auch in anderen Stadtteilbibliotheken – folgende Kriterien geprüft: Welchen Status hat der Standort im Konzept der Verwaltung zur Entwicklung der Stadtteilbibliotheken? Der zuständige Geschäftsbereich 4 arbeite diesbezüglich an einem Gesamtkonzept.
Ein Thema ist die barrierefreie Toilettennutzung
Wie ist das Objekt in der Gesamtbetrachtung bezüglich der Barrierefreiheit einzuschätzen? Ergibt eine isolierte bauliche Maßnahme zur Herstellung der Barrierefreiheit im Zugangsbereich Sinn oder sind weitere Maßnahmen im Inneren des Gebäudes notwendig? Letzteres betreffe in der Regel die barrierefreie Zuwegung innerhalb des Gebäudes sowie die Thematik der barrierefreien Toilettennutzung. Die Entscheidung zum weiteren Vorgehen ist laut Stadt abhängig von den Ergebnissen der genannten Prüfungen.