Essen-Werden. Die Initiative „Propsteistraße 39 retten“ in Essen-Werden meldet sich zu Wort: Sie reagiert auf die Pläne für ein Wohnprojekt an dieser Stelle.
Die Initiative „Propsteistraße 39 retten“ reagiert mit einer Stellungnahme auf die Veröffentlichung der Neubaupläne für das umstrittene Gründerzeithaus in Werden. „Die Initiative begrüßt ausdrücklich soziale Wohnprojekte für beeinträchtigte Menschen in Werden.“ Der Neubau an der Heckstraße sei dafür ein gelungenes Beispiel. „Genau so wichtig ist aber der Erhalt historischer Häuser, die den Charme der Altstadt in Werden ausmachen, wie Herr Knauer selbst einräumt“, heißt es dort weiter.
Der geplante Abriss des nach Ansicht der Initiative städtebaulich wertvollen Gründerzeithauses und der geplante Neubau würde den historischen Straßenzug der Propsteistraße stark beeinträchtigen. Die Argumente für einen Abriss seien wenig überzeugend: „Offenbar ist bisher nicht ernsthaft geprüft worden, ob das soziale Wohnprojekt nicht auch durch behutsame Renovierung unter Erhalt der historischen Bausubstanz verwirklicht werden kann. Gegen einen Aufzugsturm wäre von unserer Seite nichts einzuwenden.“
60 cm dickes Ziegelmauerwerk
Da das Haus Propsteistraße 39 bereits seit 2018 auf der Vormerkliste der Stadt Essen für Baudenkmale steht, habe der Eigentümer ausreichend Zeit für Planungen unter Erhalt des Gebäudes gehabt, meint die Initiative. Die Behauptung, die Bausubstanz sei in „unfassbar schlechtem Zustand“, erinnere stark an die Begründungen, um den „Kaiser Friedrich“ abreißen zu können. Die Gründerzeithäuser in der Propsteistraße zeichneten sich durch massive Bauweise mit 60 cm dickem Ziegelmauerwerk aus. Ein Renovierungsbedarf im Inneren rechtfertige aber keinesfalls einen Abriss.
Ferner verweist die Initiative auf den Bund der Architekten und Architects for Future, wonach 50 Prozent der negativen Folgen für das Klima im Lebenszyklus eines Hauses bereits beim Bau entstünden. „Bewahren und behutsam renovieren“ sei deshalb die Devise.