Essen-Südviertel. Die Bauarbeiten im Essener Literatur-Quartier laufen, dort entstehen neue Mietwohnungen. Bis die ersten einziehen können, dauert es aber noch.

Im Literatur-Quartier im Essener Südviertel wird gebaut. Die LEG will auf dem ehemaligen Gelände der FUNKE-Mediengruppe an der Ecke Friedrichstraße, Sachsenstraße und Bert-Brecht-Straße insgesamt 236 Wohnungen errichten. Dafür hat das Wohnungsunternehmen nach eigenen Angaben Ende 2022 die Baugenehmigung erhalten. „Aktuell tut sich einiges auf dem Gelände“, sagt LEG-Sprecherin Astrid Mendolia.

Unter den 236 LEG-Wohnungen sind 184 frei finanzierte Wohnungen und 52 öffentlich geförderte Objekte. Für letztere hat die LEG laut Sprecherin Mendolia ebenfalls Ende 2022 die Zusage erhalten. Aktuell werde die Baugrube für die Neubauwohnungen erstellt – inklusive Verbauarbeiten. Die Rohbauarbeiten sollen, wenn das Wetter mitspielt, im Februar beginnen. „Voraussichtlich werden die Bauarbeiten im zweiten Halbjahr 2025 fertiggestellt“, so Mendolia. Dementsprechend dauert es auch noch, bis die Vermarktung beginnt.

Im Essener Literatur-Quartier entstehen 1-bis-5-Zimmer-Wohnungen

Die LEG hatte von dem Projektentwickler Instone Real Estate eine Gesamtfläche von 17.981 Quadratmetern gekauft, auf der sie Wohnungen zur Miete anbieten will. Entstehen soll laut Unternehmen „ein breit gefächerter Wohnungsmix vom 1-Zimmer-Apartment bis zur 5-Zimmer-Wohnung mit Wohnflächen von circa 40 bis 130 Quadratmetern“. Einen besonderen Fokus will die LEG nach eigenen Angaben auf die barrierefreie Gestaltung der Wohnungen und Freianlagen legen.

Auf dem Gelände der ehemaligen FUNKE-Konzernzentrale im Essener Südviertel wird aktuell die Baugrube ausgehoben.
Auf dem Gelände der ehemaligen FUNKE-Konzernzentrale im Essener Südviertel wird aktuell die Baugrube ausgehoben. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Das Wohnareal soll in drei sechs- bis achtgeschossige Baukörper mit zwei begrünten, autofreien Innenhöfen und einer Tiefgarage mit 151 Stellplätzen gegliedert werden. Mit der Planung ist das Bonner Architekturbüro Oezen-Reimer+Partner Architekten & Ingenieure beauftragt worden. Laut LEG wird für die Wohnungen der BEG-Effizienzhaus-Standard 55 EE angestrebt. Die Dachflächen sollen begrünt werden.

Gewerbeflächenkonzept im Essener Literatur-Quartier ist noch in der Planung

Der zweite Teil des großen Geländes ist in den Händen des Frankfurter Unternehmens OFB. Auf 35.000 Quadratmetern Brutto-Grundfläche sollen Gewerbeimmobilien entstehen. Was hier genau geplant ist, steht allerdings noch nicht fest. „Der Gewerbeimmobilienmarkt wurde durch die Corona-Pandemie eine Zeit lang ganz schön durcheinandergewirbelt. Jetzt hat sich die Situation normalisiert“, hatte Klaus Kirchberger, Vorsitzender der Geschäftsführung der OFB, schon Anfang 2022 betont. An dieser Ausgangssituation hat sich laut einer Unternehmenssprecherin bislang noch nichts geändert: Das Konzept werde zurzeit überarbeitet. Man befinde sich in engen Abstimmungen mit der Stadt Essen.

Zuletzt hatte OFB angekündigt, das Literatur-Quartier solle verschiedene Nutzungsarten vereinen, um „den urbanen Charakter des Standortes zu stärken und Stadtidentität zu stiften“. Große Bedeutung soll dabei dem Quartiersplatz, dem „Platz der Literaten“, zukommen. Dort sollen Wasserflächen und viel Grün die Aufenthaltsqualität und das Mikroklima im Quartier verbessern.

2019 war noch die Rede davon gewesen, potenzielle Mieter könnten bereits Ende 2022 einziehen. Dieser Zeitplan hat sich aber stark verzögert. Kirchberger dazu: „Der Abbruch des Gebäudebestands und die Baurechtsschaffung waren komplex und aufwendig.“