Essen-Stoppenberg. In Essen-Stoppenberg sollen Wohnungen und Häuser entstehen. Aufgrund der Energiekrise will das Bauunternehmen jetzt zweigleisig fahren.

Im Essener Norden sind verschiedene Bauprojekte geplant. Dazu zählt auch das Gebiet auf einem Teil der ehemaligen Sportanlage des Stoppenberger Schulzentrums. Seit dem Ukrainekrieg und der damit einhergehenden Energiekrise sind die Wohnungsbauunternehmen jedoch ins Strudeln geraten, weil die Kosten für ihre Projekte explodieren. Geplant war, dass die städtische Wohnungsbaugesellschaft Allbau auf dem Grundstück Im Mühlenbruch 75 Einfamilienhäuser baut, davon 20 Mieteinfamilienhäusern Zudem sollen fünf Garagen sowie 15 Stellplätze und eine Kita mit vier Gruppen entstehen.

Nachfrage nach Wohnraum im Essener Norden groß

Im Jahr 2021 erklärte Allbau-Sprecher Dieter Remy, dass die Nachfrage gewaltig sei, obwohl die Vermarktung noch gar nicht begonnen habe. Vor allem die Eigenheime seien beliebt. Er wertete das als ein gutes Zeichen für den Essener Norden. Der Baubeginn Anfang 2022 fand jedoch nie statt und auch jetzt heißt es seitens des Allbau: „Das Einzige, was wir im Moment verbindlich sagen können, ist, dass erste Arbeiten für die Erstellung der öffentlichen Erschließung auf dem Grundstück stattgefunden haben.“

Hintergrund der Verzögerung sei die wirtschaftliche Entwicklung, zu der der sprunghafte Anstieg der Baukosten und Zinsen gehöre. Die Wohnungsbaugesellschaft stelle daher sämtliche Bauvorhaben regelmäßig auf den Prüfstand und ändere sie gegebenenfalls. So wurden zuletzt eine Reihe von projektierten Neubauten vorläufig auf die lange Bank geschoben. An der Markscheide in Altendorf wird es vorläufig bei dem einen Haus bleiben, ein zweites, ebenfalls geplantes mit 15 Wohneinheiten bleibt ein Plan. Die Ringstraße in Kettwig mit 25 Wohneinheiten plus Kita muss ebenfalls noch warten.

Erst geförderten Wohnraum, dann Eigenheime bauen

Und in Stoppenberg? Dort hat der Allbau das Grundstück vom Bistum Essen gekauft und verfolgt jetzt die Idee, zunächst die öffentlich geförderten Mietwohnungen und Mieteinfamilienhäuser zu bauen. Die Eigenheime sollen dann in einem nächsten Schritt folgen, ebenso die Kindertagesstätte. Letzteres dürfte für Unmut sorgen, da besonders im Essener Norden Kitaplätze noch immer Mangelware sind.

Diesem Plan des Allbau müssen laut Dieter Remy, die zuständigen Gremien des Wohnungsbauunternehmens allerdings zunächst zustimmen. Für Schritt eins sollen sie ihr Okay im ersten Quartal 2023 geben, dann könnten Ende 2023 die Bagger anrollen. Für den zweiten Schritt, also die Eigenheime, werde die Zustimmung „frühestens im zweiten Halbjahr 2023“ möglich sein. Wann die ersten Mieter oder gar Eigentümer tatsächlich ihre Umzugskartons dort auspacken können, ist also vollkommen unklar.

Fördermittel des Landes für Essener Bauprojekt

Freuen dürfte den Allbau, dass der städtische Planungsausschuss die Verwendung von Fördermitteln des Landes Nordrhein-Westfalen für das Bauvorhaben beschlossen hat. „Dies sichert Haushalten, die die Einkommensgrenzen des öffentlich geförderten Wohnungsbaus einhalten, bezahlbaren Mietwohnraum. Durch die Wohnform des Einfamilienhauses wird insbesondere Familien mit Kindern ausreichend Platz und ein eigener Garten ermöglicht“, heißt es seitens der Stadt. Um welche Summe es sich handelt, ist allerdings unklar.