Essen-Nordviertel. Auf der Bottroper Straße in Essen gibt es bis voraussichtlich Mai Sperrungen. Womit Verkehrsteilnehmer in dieser Zeit rechnen müssen.

Die Bottroper Straße in Essen ist für die kommenden Wochen eine Baustelle: Über der vierspurigen Durchfahrtsstraße entsteht eine neue Brücke, die in Zukunft den Radverkehr auf Essener Stadtgebiet verbessern soll. Der Grünzug Zangenstraße soll Radfahrer bald von der Essener City zur Zeche Zollverein führen, unter anderem über die neue Brücke. So soll es weniger Konflikte und Unfallgefahren geben, bis dahin aber müssen alle Verkehrsteilnehmer mit Einschränkungen rechnen.

Auf einem Teilstück der Bottroper Straße zwischen Paulstraße und Berthold-Beitz-Boulevard ist jetzt in beide Fahrtrichtungen jeweils eine Spur gesperrt. Schätzungsweise bis in den Mai sollen diese Sperrungen aufrechterhalten werden. Sie dienen dem Bau des Hauptteils der Brücke: Die Widerlager sind an beiden Seiten der Bottroper Straße bereits errichtet worden. Sie stehen dort, wo Spaziergänger und Radfahrerinnen bislang ausgebremst werden. Wenn sie den Segerothpark durchqueren wollen, durch dessen Mitte die Bottroper Straße führt, müssen sie bisher stoppen, eine Lücke im Durchgangsverkehr finden und die Mittelinsel nutzen.

Der Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) hatte diese Situation schon vor Jahren als zu gefährlich kritisiert. Ab 2024 soll der Grünzug Zangenstraße den Radverkehr unter anderem mit Hilfe der Brücke sicher und durchgängig von der Essener Innenstadt in den Norden nach Altenessen und über den Helenendamm bis zur Zeche Zollverein führen.

Radweg in den Norden der Stadt Essen ist schon lange geplant

Der Grünzug Zangenstraße beschäftigt Politik, Verwaltung und betroffene Essenerinnen und Essener nun schon seit vielen Jahren, umso sehnlicher erwarten viele den Brückenbau als neuen Meilenstein. Geplant war die Fertigstellung des Radwegs ursprünglich schon für 2016, doch es gab immer wieder Verzögerungen. Das Bauvorhaben, das zum Beispiel Radfahrer Wolfgang Streuer aus Altenessen schon in der Planungsphase „für Alltagsfahrer als absolute Erleichterung“ befürwortete, ist ein Großprojekt in drei Bauabschnitten.

Der erste Bauabschnitt zwischen nördlicher Innenstadt, Pferdebahnstraße und Segerothpark wurde 2018 fertiggestellt. Aktuell läuft der erste Teil des zweiten Bauabschnitts inklusive einer Asphaltierung des Wegs zwischen Berthold-Beitz-Boulevard und Segerothpark und dem Bau der Brücke. Der 550 Meter lange Abschnitt soll im ersten Halbjahr dieses Jahres fertiggestellt sein.

Danach folgt der zweite Teil des zweiten Bauabschnitts vom Berthold-Beitz-Boulevard über den Zugang Zangenstraße bis zur Hövelstraße. Im dritten und letzten Teil der Baumaßnahme soll der Weg weiter von der Hövelstraße über den Bahnhof Altenessen bis zum Helenendamm ausgebaut werden.

Kosten für den Bauabschnitt des Grünzugs Zangenstraße steigen

Die Kosten für den aktuellen Bauabschnitt an der Bottroper Straße waren ursprünglich einmal mit 1,9 Millionen Euro veranschlagt worden. Diese Summe erhält Essen als Förderung aus dem Programm „Starke Quartiere, starke Menschen“ (SQSM). Doch die Kosten sind im Laufe der Jahre gestiegen und damit auch der Eigenanteil, den die Stadt finanzieren muss.

Im Herbst 2021 hatte der Rat bereits eine Erhöhung um 400.000 Euro beschlossen, durch die Wirtschaftslage im aktuellen Jahr musste die Verwaltung den Kostenrahmen noch einmal um mehr als 500.000 Euro erhöhen – so dass die Investition für die Teilstrecke des Grünzugs Zangenstraße nun schon bei rund drei Millionen Euro liegt.