Essen-Nordviertel. Der Grünzug Zangenstraße soll Radfahrer von der Essener City zur Zeche Zollverein führen. Das Projekt wird immer teurer.

Der Grünzug Zangenstraße soll Radfahrer von der Essener Innenstadt in den Norden führen. Das Projekt geht jedoch nur langsam vorwärts und wird immer teurer.

Radweg Zangenstraße soll ganzjährig nutzbar sein

Die Stadt meldet, dass Grün und Gruga jetzt mit den Wegebauarbeiten im ersten Teil des zweiten Bauabschnittes, zwischen Segerothpark und Berthold-Beitz-Boulevard, startet. Dabei wird der Radweg asphaltiert, um eine ganzjährige Benutzbarkeit sicherzustellen.

Während die Wege angelegt werden, wird in einem Stahlwerk der Brückenüberbau gefertigt, der dann auf die bereits weitgehend fertiggestellten Brückenwiderlager an der Bottroper Straße gehoben werden soll. So sollen Radfahrer den Segerothpark komplett überqueren können, ohne die Verkehrsinsel auf der Bottroper Straße zu nutzen, wie es bisher der Fall ist. Im ersten Halbjahr 2023 soll dieser 550 Meter lange Abschnitt laut Stadt fertig sein.

Dritter Bauabschnitt von Hövelstraße über Bahnhof Altenessen bis Helenendamm

Vom Essener Segerothpark kommend ist die Überquerung der Bottroper Straße für Fußgänger und Radfahrer derzeit noch sehr mühsam.
Vom Essener Segerothpark kommend ist die Überquerung der Bottroper Straße für Fußgänger und Radfahrer derzeit noch sehr mühsam. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Im Anschluss folgt dann der zweite Bauabschnitt Teil zwei (Süd und Nord), der vom Berthold-Beitz-Boulevard, über den Zugang Zangenstraße, bis zur Hövelstraße führen soll. Darüber hinaus soll der Radweg zukünftig in einem dritten Bauabschnitt weiter von der Hövelstraße, über den Bahnhof Altenessen bis zum Helenendamm führen.

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Der Ausschuss für Umwelt, Klima- und Verbraucherschutz hat in seiner Sitzung am 6. September die Erhöhung der Kosten für den ersten Teil des zweiten Bauabschnittes empfohlen. Ursprünglich waren dafür 1,9 Millionen Euro veranschlagt. Die Konjunktur im Bauwesen und die damit verbundene erhöhte Auslastung der Firmen hatten nach Angaben der Stadt bereits im vergangenen Jahr zu gestiegenen Bau- und Planungskosten geführt, so dass der Rat eine erste Kostenerhöhung von 400.000 Euro im September 2021 beschloss.

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Jetzt teilt die Stadt mit, dass seit dem Krieg in der Ukraine weltweit deutlich steigende Material- und Kraftstoffpreise zu verzeichnen sind. Das Projekt wird also erneut teurer. Hinzu kämen Punkte wie Entsorgungskosten für nicht tragfähigen und belasteten Boden, Abbruch und Entsorgung von vorher nicht bekannten Bauwerksresten im Untergrund sowie eine Verlängerung des Brückenbauwerks, um keine Gastrassen verlegen zu müssen. Unterm Strich soll der Rat Ende September jetzt noch einmal überplanmäßige Mittel in Höhe von 570.000 Euro bereitstellen – zusammengerechnet wird der Teil des Radwegs also knapp eine Millionen Euro teurer.

Radweg sollte eigentlich 2016 fertig sein

Der Grünzug Zangenstraße wird als Bestandteil des Stadtteilprojekts Nord (Altenessen-Süd/Nordviertel) mit Städtebaufördermitteln „Soziale Stadt“ finanziert.

Das Projekt wurde der Politik bereits im Jahr 2013 vorgestellt. Damals hat die Planung eine Gesamtbauzeit von drei Jahren vorgesehen; der Grünzug sollte demnach in 2016 fertig gestellt und benutzbar sein.

Es ist der zweite Radweg in kurzer Zeit, für den die Stadt tiefer in die Tasche greifen muss als ursprünglich geplant. Die Kosten für den Bau des Radwegs „Rommenhöller Gleis“ von Rüttenscheid bis Höhe S-Bahnhof-Süd werden sich nach jetzigem Stand nahezu verdoppeln, wie in der vergangenen Woche bekannt wurde. Für Erschließung und Bau der 860 Meter langen Nebenverbindung sollen 2,136 Millionen Euro fällig sein – 996.000 Euro mehr als bisher veranschlagt. Der Abschnitt des Grünzugs Zangenstraße, um den es hier geht, ist mit 550 Metern sogar noch kürzer. Auch bei diesem Radweg handelt es sich um eine ehemalige Güterzugtrasse.

Radweg Zangenstraße eigentlich aus Fördermitteln finanziert

Bei dem Radweg Grünzug Zangenstraße handelt es sicht um ein Förderprojekt, das komplett aus dem Programm „Starke Quartiere, starke Menschen“ (SQSM) gefördert werden sollte. Da die Fördersumme des Landes aber gedeckelt ist, muss die Stadt für alles aufkommen, was über den geplanten 1,9 Millionen Euro liegt.