Essen. Statt der Eisbahn gibt es auf Zollverein noch bis 8. Januar eine Rollschuhbahn. Für die Discos am Abend gelten jetzt Vergünstigungen.

Es waren stets imposante Bilder, die auf der Eisbahn vor den Koksöfen auf Zeche Zollverein in Essen entstanden. Im letzten Winter endete die Saison gar mit einem Besucherrekord. Selbstredend, dass man eine Wiederholung für 2022/23 anstrebte. Doch so weit kam es nicht.

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In Zeiten der Energiekrise sei das nicht vermittelbar – finanziell wäre der Betrieb der Eisbahn in diesen Zeiten laut Theodor Grütter, Vorstand der Stiftung Zollverein, außerdem mit einer „sechsstelligen Summe“ zu beziffern gewesen. Und so sagte man das Winterevent Mitte September bereits ab. Trotzdem wollte man ein Freizeitprogramm auf die Beine stellen – und hat ein neues Event organisiert: Drei Wochen lang findet nun bis zum 8. Januar die erste Zollverein-Rollschuhbahn statt. Los ging es am Samstag (17. 12.).

Zollverein-Rollschuhbahn ist in der Halle 5 aufgebaut worden

Die Rollschuhe werden in der Halle 5 von Schacht XII geschnürt. An dem Ort, an dem an Weihnachten 2021 noch gegen Corona geimpft wurde, soll es in den kommenden Tagen bunt und schrill zugehen. Wer erinnert sich noch an die 80er, als Rollerdiscos einer der Trends überhaupt waren? Aktuell erleben sie im Zuge der Retro-Welle gar eine Wiederauferstehung: So ist eine Rollerdisco ein nicht ganz unwichtiger Ort in der neuesten und erfolgreichen Staffel der Netflix-Serie „Stranger Things“.

Möglichst schrill soll und darf es ausdrücklich auf der Rollschuhbahn auf Zollverein in Essen zugehen.
Möglichst schrill soll und darf es ausdrücklich auf der Rollschuhbahn auf Zollverein in Essen zugehen. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Was erwartet die Besucherinnen und Besucher bis zum 8. Januar genau auf der Zollverein-Rollschuhbahn? Auf mehr als 600 Quadratmetern kann über den Estrich-Boden der ehemaligen Zentralwerkstatt gewirbelt werden. Tagsüber können Interessierte ein Zeitfenster von je anderthalb Stunden tagsüber und zwei Stunden abends buchen. Diese „Time-Slots“ würden garantieren, dass sich die Gäste möglichst über den Tag verteilen, schließlich stehen die Rollschuhe, die man sich vor Ort direkt leihen kann, nicht unbegrenzt zur Verfügung.

Bei den regulären Laufzeiten wird es nicht bleiben. An einigen Abenden stehen „Workshops“, in denen das Rollschuhlaufen geübt wird, auf dem Programm. Danach verwandelt sich die Halle 5 in eine Rollerdisco, selbstverständlich samt Scheinwerferlicht und Riesen-Discokugel. „Zu den Sounds angesagter DJs kann dann das berollschuhte Tanzbein geschwungen werden“, heißt es von der Stiftung Zollverein. „Schrille Outfits sind hochwillkommen.“

Workshop- und DJ-Programm

Für Workshop-Programm und die DJ-Auswahl zeigt sich das Dortmunder Unternehmen „SkateJam“ verantwortlich. Dessen Geschäftsführer Carsten Helmich ist mit einigen Menschen aus der Szene am Freitagnachmittag vor Ort und sagt: „Hier werden ziemlich viele tolle Bilder entstehen.“ Besonders freut er sich auf die vielen Discoabende. „Wir haben viele bekannte DJs und Trainer gewinnen können.“

Wie ist es denn um die Qualität des Untergrunds bestellt? Hardy Puttkammer, „Trainer für Trainer“ in der Rollschuhszene, sagte einen Tag vor dem Start der Rollschuhbahn: „Der Boden ist phänomenal.“ Aber eigentlich auch nicht ganz so wichtig, wie Reva Rice ergänzt. Sie stammt aus Las Vegas und erinnert sich an viele Rollerdiscoabende in den USA: „Der Untergrund ist nicht so wichtig. Wichtig ist der DJ!“ Am Freitagnachmittag steht sie im Rahmen eines Pressetermins auf der Rollschuhbahn: in ihrem „Mama“-Kostüm. Diese Rolle verkörpert sie im Bochumer „Starlight Express“. Natürlich auf Rollschuhen.

>>> INFO: Tickets und Zeiten

  • Karten für die regulären Rollschuhbahn-Laufzeiten zwischen 10 und 19 Uhr kosten für 1,5 Stunden vier Euro (erm. drei Euro) – bei den Abendlaufzeiten jeweils einen Euro mehr. Neue ist ein Late-Night-Ticket: Wer die jeweils letzten beiden Stunden nutzen möchte, zahlt nur fünf Euro.
  • Die Teilnahme an „SkateJam“-Workshop kostet für Erwachsene sechs Euro (erm. fünf Euro), Tickets für die Rollerdisco(s) kosten neun Euro (erm. acht Euro). Genaue Infos zu Uhrzeiten und Daten: https://www.zollverein.de/erleben/rollschuhbahn/
  • Wer keine eigenen Rollschuhe hat, kann sich welche leihen: vier Euro (Ausgabe gegen Pfand). Inlineskates sind ebenfalls erlaubt, die Teilnahme an „SkateJam“-Workshops setzt aber Rollschuhe voraus.