Essen. Schlechte Zeit für Schlittschuhfans: Nach „Essen on Ice“ ist auch die Zollverein-Eisbahn im Winter 2022/23 abgesagt. Was als Ersatz geplant ist.
Angesichts der drohenden Energiekrise und der bereits erfolgten Absage von „Essen on Ice“ auf dem Kennedyplatz kommt die Nachricht nicht wirklich überraschend: Weder die Zollverein-Eisbahn an der Kokerei noch das Eisstockschießen werden in der Saison 2022/23 stattfinden. Das teilte die Stiftung Zollverein am Freitag (16.9.) mit. Als Ersatz ist in der Halle 5 von Schacht XII eine Indoor-Rollschuhbahn mit Rollstuh-Disco geplant.
Voraussichtlich in der Zeit von Samstag, 17. Dezember, bis Sonntag, 8. Januar, (mit Ausnahme von Heiligabend und dem Silvestertag) verwandeln sich die über 800 Quadratmeter der einstigen Zentralwerkstatt der Zeche und heutigen Halle 5 auf Schacht XII in eine Rollschuh-Disco, in der Fortgeschrittene und Anfänger ihre Fähigkeiten ausprobieren und verbessern können.
Abends soll es besondere Angebote geben, wie etwa Workshops und sogenannte Skate-Jams. In den vergangenen Jahren habe sich eine kleine und wachsende Szene etabliert, die das Rollschuhfahren als Trendsportart Jamskaten viel Aufmerksamkeit verschafft, so die Stiftung. Jam-Skating ist ein Skating-Stil, der aus einer Kombination von Tanz, Gymnastik und Rollschuhlaufen besteht und auf Rollschuhen ausgeführt wird. Als Kooperationspartner habe man die Firma Skatejam Dortmund gewinnen können.
Jamskating-Experte aus Dortmund ist mit im Boot
Deren Geschäftsführer Carsten Helmich verfüge nicht nur über viel Erfahrung mit Jamskating, sondern hat als Veranstalter des Dortmunder Juicy Beats Festivals auch DJs und Djanes an der Hand, die für die richtige musikalische Atmosphäre sorgen sollen: „Eine Rollschuhbahn in einer denkmalgeschützten Halle auf einem Unesco-Welterbe ist absolut einzigartig“, so Helmich. In der Szene passiere enorm viel auf Social Media. „Das werden einzigartige Bilder, wenn die Jamskater auf Zollverein zeigen, was sie können.“
Den Wechsel von der Zollverein-Eisbahn zur Rollschuhbahn erklärt die Stiftung erwartungsgemäß mit der aktuell angespannten Lage am Energiemarkt. „Selbstverständlich wollen wir in diesen Zeiten ein deutliches Zeichen setzen und Energie sparen, wann immer es möglich ist“, sagt Vorstandschef Hans-Peter Noll. Das Rollschuh-Angebot sei aber keine Notlösung, sondern ein neues Angebot besonders für Kinder und Jugendliche aus der Nachbarschaft. „Das ist typisch Zollverein: Der Wandel hört niemals auf, es gibt immer wieder neue Möglichkeiten“, schwärmt Noll.
In den kommenden Wochen will die Stiftung weitere Infos zu den Angeboten bekanntgeben. Schon jetzt stehe fest: Die Steag AG werde – wie zuvor die Eisbahn – auch die Rollschuhbahn unterstützen und so ermöglichen.