Bochum. Bald ist Muttertag im Starlight-Express: Reva Rice verkörpert ab Frühjahr die Mama im Bochumer Erfolgsmusical. Dampflok Papa hat dann ausgedient.
„ES GIB EIN LICKT GANZ AM END OF THE TUNNEL“: Ein bisschen Deutsch muss sie noch büffeln, um den Klassiker fehlerfrei über die Bühne zu bringen. Doch beim kurzfristig inszenierten Sprachtraining mit unserer Zeitung macht Reva Rice schon glänzende Fortschritte.
Und Glanz ist wichtig. Noch drei Monate, dann wird die US-Amerikanerin als erste Mama im Starlight Express unterm Sternenhimmel in Aktion treten.
Markenkern bleibt unverändert
Alles bleibt anders, wenn das weltweit erfolgreichste Musical an einem Standort in den nächsten Monaten eine Frischzellenkur erfährt. Zum 30. Geburtstag am Stadionring hat Starkomponist Andrew Lloyd Webber (69) sein Rollschuh-Singspiel kräftig überarbeitet.
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Die Rennen bleiben als Markenkern unverändert; Dampflok Rusty wird auch künftig triumphieren. „Doch die Besucher können sich auf manche Neuerungen freuen“, kündigt Starlight-Sprecherin Friederike Gerwe an. „Das Profil der Charaktere wird gestärkt. Wir wollen wieder zur eigentlichen Geschichte zurückkehren.“
Es werde neue Kostüme und Masken geben. Und: Die Technik werde für weitere Jahre, womöglich Jahrzehnte nochmals deutlich aufgerüstet.
Markanter Rollentausch
Der markanteste Rollentausch erntete bei der Bekanntgabe 2017 massive Kritik in der Fangemeinde: Aus Papa wird Mama. Die alte Dampflok landet zwar nicht auf dem Abstellgleis, wird fortan aber von einer Frau verkörpert.
Andrew Lloyd Webber begleitet im Mai die Proben
Im Mai wird Andrew Lloyd Webber an drei Tagen in Bochum erwartet, um die Proben für seine überarbeitete Starlight-Fassung zu begleiten. Das Theater hat dann erstmals in seiner Geschichte drei Wochen spielfrei.
Vom 6. bis 10. Juni wird es Vorpremieren („Previews“) mit 20 Prozent Ermäßigung geben.
Die große Geburtstagsgala steigt am 12. Juni – dann wieder mit Andrew Lloyd Webber.
Und die steht schon unter Volldampf. Reva Rice ging aus einem weltweiten Casting als Siegerin hervor. In diesen Tagen kam sie im Flieger aus Las Vegas in Deutschland an: eine Frohnatur, die im ersten Interview mit dieser Zeitung lebhaft über ihre bisherige Karriere plauderte.
Rollschuhlaufen kann sie schon
Die hat mit dem Starlight Express begonnen. 1986, zwei Jahre vor dem Start in Bochum, gab sie als Darstellerin der ersten Stunde am Broadway in New York die Pearl („So heißt auch meine Mama, die wenig später an Krebs gestorben ist“).
Weitere Starlight-Rollen folgten u.a. in London und ihrer Heimat Las Vegas. Nun den Sternen in Bochum nahe zu sein, erfülle sie mit großer Dankbarkeit, sagt die Sängerin und Tänzerin, die – anders als fast alle neuen Ensemble-Mitglieder – das Rollschuhlaufen nicht erst mühsam erlernen muss, sondern bereits perfekt beherrscht.
Finalsong in perfektem Deutsch
Die Herausforderung, auch in nicht mehr ganz jungen Jahren („Irgendwas über 50“, lacht sie) in dem rasanten Reigen zu bestehen, nimmt Reva Rice gerne an. Bis zum Auftakt im Mai hat sie noch reichlich Zeit, das „Licht am Ende des Tunnels“ als Finalsong in perfektem Deutsch zu intonieren.
Bochum und seine Besucher dürfen sich auf eine stimmstarke, charismatische Mama freuen.