Essen-Rüttenscheid. Nach einem Wasserschaden in einem Essener Wohnhaus der LEG schimmelt es. Die Eigentümerin hat den Schaden auch nach Monaten noch nicht beseitigt.

  • Im April gab es in Gudrun Kienes Wohnhaus in Essen-Rüttenscheid einen Wasserschaden. Die Folge: massive Schimmelbildung im Keller.
  • Über ein halbes Jahr später ist das Problem immer noch nicht behoben. Die Feuchtigkeit ist mittlerweile auch in Kienes Wohnung im Erdgeschoss gezogen.
  • Eigentümerin der Immobilie ist die LEG. Sprecher Mischa Lenz erklärt, warum sich die Prüfung des Schadens und des Gebäudes verzögert hat.

Gudrun Kiene (75) weiß nicht mehr weiter. Nach einem Wasserschaden im April hat sich im Keller ihres Wohnhauses in der Sabinastraße massiver Schimmel gebildet. Inzwischen ist die Feuchtigkeit auch in ihre Mietwohnung im Erdgeschoss gezogen. Das Wohnungsunternehmen LEG, Eigentümer der Immobilie, hat seitdem noch nicht für die Beseitigung des Problemes gesorgt.

Im September hatte sich Kiene zum ersten Mal an unsere Redaktion gewendet. Bei einem Ortstermin zeigte sie den feuchten Keller, in dem das Wasser schon die Wände hinunterlief. Ihr Nachbar Samuel Jäcklin (47), der mit seiner Frau im zweiten Stock lebt, berichtete über den Kellerraum: „Hier sind zwischenzeitlich sogar Pilze gewachsen.“ Während seine Wohnung im Obergeschoss vom Schimmel bisher verschont blieb, hatte sich in Kienes Flur wegen der Feuchtigkeit schon die Tapete gewellt.

Rüttenscheiderin: Handwerker kamen, unternahmen aber nichts

Auf Anfrage erklärte die LEG damals, man entschuldige sich bei den Mieterinnen und Mietern ausdrücklich für die Unannehmlichkeiten und werde Mietminderungen im gesetzlich üblichen Umfang akzeptieren. Zu dem massiven Zeitverzug sei es unter anderem gekommen, weil man den Vorgang „aufgrund eines internen Missverständnisses“ falsch zugeordnet habe. „Wir werden nun alles tun, um eine schnelle Lösung und Reparatur im Sinne unserer Mieter herbeizuführen“, kündigte LEG-Sprecher Mischa Lenz an.

In Gudrun Kienes Bad in Essen-Rüttenscheid haben Handwerker die Wand aufgerissen und notdürftig mit einer Folie abgedeckt.
In Gudrun Kienes Bad in Essen-Rüttenscheid haben Handwerker die Wand aufgerissen und notdürftig mit einer Folie abgedeckt. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Jetzt, zwei Monate später, hat sich für Gudrun Kiene noch nichts zum Positiven gewendet. Sie berichtet, dass nach der Berichterstattung zweimal Handwerker gekommen seien. „Beim ersten Mal haben sie die Wand in meinem Badezimmer aufgerissen und geschaut, ob dort Nässe ist“, sagt sie. Die offenen Stellen habe man notdürftig mit einer Folie bedeckt. Beim zweiten Termin hätten sich die Handwerker nur noch einmal den Schaden angesehen, passiert sei aber immer noch nichts. Bis heute.

LEG entschuldigt sich bei Mietern in Essen-Rüttenscheid

„Ich weiß nicht, was ich noch machen soll“, zeigt sich Kiene verzweifelt. „Im Keller läuft und läuft das Wasser.“ An die nasse Kellerwand habe sie einen Eimer gestellt, der innerhalb von vier Tagen voller Flüssigkeit gewesen sei. Und auch an der Decke bildeten sich immer mehr Wasserflecken. Von der LEG fühlt sie sich weiterhin nicht ernstgenommen.

Auf erneute Anfrage erklärt LEG-Sprecher Lenz noch einmal, der Fall der Sabinastraße erfülle nicht die Standards des Unternehmens in Sachen Kundenzufriedenheit und -kommunikation. „Das bedauern wir und möchten uns bei allen betroffenen Mieter:innen, insbesondere bei Frau Kiene, auch an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich entschuldigen“, so Lenz.

In dem Haus an der Sabinastraße in Essen-Rüttenscheid gab es einen Wasserschaden. Seitdem läuft das Wasser die Wände hinunter und es schimmelt.
In dem Haus an der Sabinastraße in Essen-Rüttenscheid gab es einen Wasserschaden. Seitdem läuft das Wasser die Wände hinunter und es schimmelt. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Schimmel in Essen-Rüttenscheid: LEG verweist auf personelle Probleme

Die Prüfung des Schadens und des Gebäudes habe unerwartet lange gedauert, schildert der LEG-Sprecher weiter. Grund sei unter anderem, dass man im Zuge der Sichtung festgestellt habe, dass in dem Haus noch Blei-Leitungen verbaut seien. Hier habe man prüfen müssen, inwiefern eine Instandsetzung möglich sei. Inzwischen habe man aber alles abgeklärt.

„Leider kam es aufgrund personeller Probleme (Grippewelle) auch unsererseits zu Verzögerungen“, sagt Lenz. „Wir hoffen, dass wir nun zeitnah tätig werden können und arbeiten mit Hochdruck daran, kurzfristig loszulegen.“ Allerdings sei die aktuelle Situation geprägt von langen Lieferzeiten und Materialengpässen.„Wir tun hier unsererseits alles, um den Vorgang zu beschleunigen, haben aber leider nur sehr begrenzte Einflussmöglichkeiten.“ LEG-Sprecherin Veronika Böhm betonte darüber hinaus, dass Gudrun Kienes Bad im Januar saniert und modernisiert werden solle.