Essen. Der Fuhrpark der Feuerwehr Essen wird mit zig Millionen Euro aufgemöbelt. Angeschafft werden auch Fahrzeuge für besondere Katastrophenlagen.
Die Stadt Essen setzt die Vorgaben des Brandschutz- und Katastrophenschutzplanes weiter um: Die Feuerwehr soll 40 neue Fahrzeuge für über acht Millionen Euro bekommen. Dies sieht ein Plan vor, über den der Rat der Stadt in seiner Novembersitzung zu befinden hat.
Im Einzelnen handelt es sich um zehn Warnfahrzeuge, zehn Geländeautos, neun Mannschaftstransport- sowie vier Löschfahrzeuge, zwei Gerätewagen, zwei mobile Tankstellen, zwei Drehleitern und ein Tanklöschfahrzeug, das speziell für Waldbrände gerüstet ist.
Die Anschaffungen für die Jahre 2024 bis 2026 seien notwendig, um die Einsatzbereitschaft der Einheit von der Eisernen Hand bei der Brandbekämpfung, der technischen Hilfeleistung, dem Katastrophen- und Zivilschutz aufrechterhalten zu können, heißt es.
Infrastruktur zur Warnung der Bevölkerung wird verbessert
Bereits vor etwa einem Jahr hatte die Politik grünes Licht gegeben für die Bestellung und den Kauf von zehn neuen Einsatzleitwagen, drei Fahrzeugen für kleinere Einsätze und einem Mehrzweckboot, einem Löschboot sowie neun Rettungswagen, sechs Löschfahrzeugen, zwei Gerätewagen Atemschutz, einer Drehleiter und einem Rüstwagen für summa summarum rund zwölf Millionen Euro Gesamtkosten. Was heißt: Binnen kürzester Zeit wird der Fuhrpark der Feuerwehr für rund 20 Millionen Euro aufgemöbelt.
Unter anderem hatten die Macher des Brandschutzbedarfsplans empfohlen, die Infrastruktur zur Warnung der Bevölkerung im Falle einer flächendeckenden Katastrophe auch auf der Straße zu verbessern. Zu diesem Zweck sollen Autos mit Lautsprecheranlagen für Durchsagen angeschafft werden.
Das Tanklöschfahrzeug erfüllt den Zweck, die Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden vor allem im Essener Süden in unwegsamem Gelände und unabhängig von der Wasserversorgung sicherstellen zu können.
Eine „bisher nicht verfügbare Schlagkraft“
Die zehn geländegängigen Wagen mit Sondersignalanlage und Funkausstattung sind in erster Linie für Erkundungseinsätze in Katastrophenlagen vorgesehen, bei denen sich die Retter in der Regel mit zerstörter Infrastruktur, Überflutungen oder unwegsamem Gelände an Gewässerkanten konfrontiert sehen.
Abseits dieser möglichen, aber hoffentlich eher seltenen Schadensszenarien sollen die Autos allerdings nicht in ihren Garagen bleiben, sondern sowohl der Berufs- als auch der Freiwilligen Feuerwehr für die Gefahrenabwehr zur Verfügung stehen. Das, so die Behördenleitung, bedeute eine „bisher nicht verfügbare Einsatzfähigkeit und Schlagkraft“ bei alltäglichen Lagen.
Die Zahl der Feuerwehreinsätze in Essen ist in 2021 im Vergleich zum Vorjahr dramatisch gestiegen. Statistisch gesehen war alle drei Minuten ein Lösch- oder Rettungsfahrzeug der Feuerwehr auf den Straßen unterwegs. Die Zahl der Einsätze hat gegenüber 2020 um knapp zwölf Prozent zugenommen. Vor allem die Zahl der Krankentransporte und der Einsätze in der Notfallrettung sind deutlich gestiegen. “, Rechnerisch gab es 481 Einsätze pro Tag, insgesamt knapp 175.500 im Jahr 2021. Das sind fast 19.400 mehr als im Jahr 2020, dem ersten Jahr der Corona-Pandemie.