Essen. Das alte Löschboot der Feuerwehr schwächelt. Eine Sanierung ist unwirtschaftlich. Deshalb braucht es Ersatz. Kostenpunkt: zwei Millionen Euro.
Für die Essener Feuerwehr nimmt die weihnachtliche Bescherung bereits in der Adventszeit ordentlich Fahrt auf: Nachdem der Rat der Stadt in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht für gut ein Dutzend Fahrzeuge im Wert von rund drei Millionen Euro gegeben hat, steht nun die nächste große Gabe an. Die Behörde benötigt ein neues Löschboot. Die alte „Ernst Finkemeyer“, vor 24 Jahren in Dienst gestellt, ist marode. Eine Sanierung koste rund 1,2 Millionen und sei nicht wirtschaftlich. Dann doch besser ein neues Schiff anschaffen, heißt es. Kostenpunkt: Knapp zwei Millionen Euro. Eine europaweite Ausschreibung ist da zwingend.
Das Land hat vorsorglich schon mal ein Signal gesendet. NRW werde sich an einer Investition wie 1997 nicht noch einmal beteiligen. Man biete allenfalls an, Kommunen ausrangierte Feuerlöschboote zu überlassen, die auf dem Rhein unterwegs waren. Diese Kähne sind allerdings zu groß für einen tauglichen Betrieb auf dem Rhein-Herne-Kanal, auf dem die Essener Feuerwehr für die Gefahrenabwehr zwischen der Schleuse Gelsenkirchen und Duisburg zuständig ist.
Die Gefahr lauert auf Essener Stadtgebiet
Für ein Aufteilen der Kosten unter den Anrainern des Rhein-Herne-Kanals zwecks einer interkommunalen Zusammenarbeit, wie sie der neue Brandschutzbedarfsplan anregt, stehen die Chancen schlecht, meint die Stadt Essen. Es versperren Schleusen die Fahrt zu möglichen ferneren Einsatzstellen und die Städte Oberhausen und Bottrop unterhalten keine Feuerwehrwachen am Kanal, so dass dort keine Boote stationiert werden können. Welches Interesse sollte man also haben?
Zumal die Gefahr vor allem auf Essener Stadtgebiet lauert: „Der große Umschlag von Heizöl und Kraftstoffen im Stadthafen sorgt neben der verdichteten Ansiedlung vieler Industrie- und Gewerbeobjekte für ein erhebliches Risiko für die nicht polizeiliche Gefahrenabwehr“, heißt es bei der Stadt. Ein neues Löschboot soll wie die „Finkemeyer“ deshalb sowohl der Wasserrettung sowie der Brandbekämpfung als auch dem Umweltschutz dienen und an der Berufsfeuerwehrwache 3 am Stadthafen vor Anker gehen.
Die „Finkemeyer“, 14 Meter lang, einst 1,4 Millionen Mark teuer und benannt nach dem früheren Stadtdirektor, ersetzte 1997 die „Karl Schrader“ die 1966 ebenfalls von der Schless-Werft ausgeliefert wurde und 30 Jahre lang auf dem Rhein-Herne-Kanal im Einsatz war.