Essen-Kettwig. Das Organisationsteam des Heimat- und Verkehrsvereins Kettwig zieht eine Bilanz zum Martinszug. Diese Verbesserungen soll es 2023 geben.

Nein, ein Motorrad wie zuletzt in Heisingen kam in Kettwig nicht zum Einsatz: Arne Weber ritt als Sankt Martin ganz klassisch auf dem Pferd durch die Altstadt. Hinter ihm zog ein Tross von mehr als 2000 Menschen – Jung und Alt.

Es seien viele junge Familien darunter gewesen, konstatiert das Organisationsteam des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) Kettwig im Nachgang zum Martinszug am 12. November. HVV-Vorsitzender Martin Kryl: „Die Menschen haben sehr darauf gewartet, zwei Jahre hatten wir ja keinen Martinszug.“

Streckenposten kamen vom Kettwiger Gymnasium

Fast wäre es dieses Mal auch zur Absage gekommen, aber im letzten Moment hatten sich doch noch die erforderlichen 29 Helfer gefunden. HVV-Mitglied Benno Pöhler hatte kurzentschlossen beim Theodor-Heuss-Gymnasium angefragt: Einige Abiturienten waren bereit, an den Straßensperren für Ordnung sorgen sollten. Das war auch nötig.

Die Musik spielte vorne und hinten: Doch die Klänge der Kapellen verhallten in der Masse der Leute.
Die Musik spielte vorne und hinten: Doch die Klänge der Kapellen verhallten in der Masse der Leute. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Wie immer gab es auch diesmal einige uneinsichtige Autofahrer, die die gesperrten Abschnitte ignorierten und auf die Gruppe zufuhren. „Alles Einheimische“, stellt Daniel Behmenburg fest. Der SPD-Ratsherr hatte die Zugkoordination übernommen. Ein Anwohner, der in seine Garage habe fahren wollen, sei unbeeindruckt vom Martinszug vor der Absperrung stehen geblieben. Es habe heftige Diskussionen gegeben. „Der Wagen parkte dann noch da, als wir die Barken abgeräumt haben.“ Wenn der Zug künftig nicht gegen die Einbahnstraßen in der Altstadt laufe, sondern mit, würden die Autos zumindest am hinteren Ende warten müssen, so sein Vorschlag für die Zukunft.

Chöre sollen künftig zum Mitsingen animieren

Auch in puncto Musik gelobt der HVV Besserung: besser wieder drei Kapellen oder zumindest mehr als acht Musiker pro Combo. Denn die Instrumente seien kaum hörbar gewesen. An Textsicherheit beim Gesang mangelte es außerdem, so Peter Marx, zuständig für das Martinsspiel auf dem Rathausplatz. Er regt an, für 2023 Chöre zum Martinszug einzuladen, die das Publikum zum Mitsingen animieren.