Essen-Südostviertel. Die Skulpturenwiese im Essener Moltkeviertel ist wieder komplett. Wie das Werk „Paarweise“ in Zukunft geschützt werden soll.
Die Skulpturenwiese im Moltkeviertel ist wieder komplett. Nach der Restaurierung ist das tonnenschwere Kunstwerk „Paarweise“ von Ansgar Nierhoff wieder an seinem angestammten Platz angekommen. Es besteht aus zwei Stahlteilen, die jeweils mehr als zwei Tonnen wiegen. Entsprechend gespannt waren alle Beobachter kürzlich bei der Anlieferung des restaurierten Kunstwerks.
„Wenn zwei Tonnen Stahl an einem Kran hängen und millimetergenau auf Bolzen aufgesetzt werden müssen, ist das schon spannend“, sagt Volker Wagenitz, Vorsitzender des Vereins „Kunst am Moltkeplatz (KaM). Entsprechend erleichtert und froh sei man im Verein, dass das Kunstwerk nach dreimonatiger Abwesenheit wieder stehe. Die etwa 3,70 Meter hohe Skulptur aus gebranntem Schmiedestahl steht bereits seit 1988 auf der Skulpturenwiese. Besucherinnen und Besucher sehen in ihr häufig ein menschliches Paar, das Rücken an Rücken steht. Die Witterung und auch Hunde-Urin hatten dem Kunstwerk in dieser Zeit sichtlich zugesetzt. „Vor allem der untere Teil war stark verrostet“, schildert Wagenitz.
Das Team des Duisburger Ateliers „Die Schmiede“ hat die Skulptur nicht nur restauriert, sondern sie auch mit einer Schutzschicht versehen. In Auftrag gegeben hatte die Arbeiten die Sparkasse Essen als Eigentümerin des Kunstwerks. Der Verein „Kunst am Moltkeplatz“ hat die Patenschaft für die Kunstwerke auf der 1982 angelegten Skulpturenwiese übernommen und setzt sich seit Jahren für deren Erhalt und Weiterentwicklung ein.
Verein engagiert sich für die Skulpturenwiese am Essener Moltkeplatz
Vor allem im vergangenen Jahr ist viel passiert auf der Skulpturenwiese. Die Wiederaufstellung des Werks von Ansgar Nierhoff ist nun der Abschluss der Arbeiten. „Es freut uns, dass wir auch in der Corona-Zeit etwas für die Kunst tun konnten“, sagt Wagenitz. Die Maßnahmen hatten im September 2021 mit der Renovierung des Werks von Gloria Friedmann und der Reinigung des Werks von Lutz Fritsch begonnen, beides finanziert durch den Verein. Im Sommer 2022 verlegte der Verein gemeinsam mit Grün und Gruga Rasengitter zur Stabilisierung der Skulpturen. Vor allem durch buddelnde Hunde waren sie instabil geworden und sollen nun wieder fest und sicher platziert sein.
Im September 2022 bekam die Skulpturenwiese Zuwachs durch ein temporäres Kunstwerk von Anys Reimann. Der „Bernehain“ besteht aus schwarz geflemmten Holzteilen, die an emporragende Pflanzen im Auengebiet erinnern sollen. Noch bis September 2023 soll das Kunstwerk im Essener Moltkeviertel zu sehen sein. Im Frühjahr sollen rundherum Blumen mit schwarzen Blüten aus der Erde sprießen und im Sommer soll es bei einem Künstlerinnengespräch eine Möglichkeit zum Austausch über das Werk geben.
Der „Bernehain“ ist das neunte temporäre Kunstwerk seit Beginn der Reihe „junge Kunst am Moltkeplatz“. Die Reihe hatte der Verein zum Jahr der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 gestartet. Die permanenten Werke auf der Skulpturenwiese stammen von sieben verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern. Weitere Informationen zu den Kunstwerken sowie zu Führungen sind online zu finden unter www.kunst-am-moltkeplatz.de.