Essen-Südostviertel. Die Skulptur „Paarweise“ wird überarbeitet. Der Verein „Kunst am Moltkeplatz“ in Essen kündigt ein neues temporäres Kunstwerk für September an.
- Die Restaurierung der Kunstwerke auf dem Moltkeplatz geht weiter.
- Am 16. August wird eine Stele vorübergehend abgebaut.
- Auch temporäre Kunst wird es dort bald wieder geben.
Auf der Skulpturenwiese am Moltkeplatz im Essener Südostviertel geht die Restaurierung der Kunstwerke weiter. Am Dienstag, 16. August, soll das Kunstwerk „Paarweise“ von Ansgar Nierhoff abgebaut werden. Im September soll zusätzlich ein neues temporäres Kunstwerk aufgestellt werden, kündigt der Verein „Kunst am Moltkeplatz“ (KaM) an.
Nach Abschluss der Arbeiten, die voraussichtlich einige Wochen dauern werden, soll die Doppel-Stele „Paarweise“ wieder an ihre angestammte Stelle neben dem Weg am Bahndamm zurückkehren. Die Sparkasse Essen als Eigentümerin des Kunstwerks hat – in Abstimmung mit Sabine Peretzke, der Koordinatorin für Kunst im öffentlichen Raum des Kulturamtes – das auf solche Aufträge spezialisierte Restaurierungsatelier „Die Schmiede“ in Duisburg mit den Arbeiten beauftragt.
Das Kunstwerk wird in Essen abgebaut und in Duisburg restauriert
„Für den Abbau des Kunstwerks wird ein Kran erwartet, der es für den Transport in die Werkstatt auf einen Lkw verladen wird“, so der Vereinsvorsitzende Volker Wagenitz. „Kunst am Moltkeplatz“ hatte im Rahmen der vom Verein übernommenen Patenschaften für die Kunstwerke auf der Skulpturenwiese die Restaurierung auch dieses Werkes angeregt.
Die aus gebranntem Schmiedestahl gefertigte zweiteilige, etwa 370 Zentimeter hohe Doppel-Stele steht seit 1988 auf der Wiese. Dort ist sie ständig der Witterung ausgesetzt und zeigt entsprechende Spuren, die eine Überarbeitung erforderlich machen.
Ansgar Nierhoff hat das Werk aus einem einzigen Stahlblock geschaffen. Die längs einer unregelmäßigen Linie getrennten beiden Teile sind in zwei Raumrichtungen gedreht nebeneinander aufgestellt. Besucher und Besucherinnen sehen in den beiden nebeneinander stehenden Teilen der Skulptur häufig ein menschliches Paar, das Rücken an Rücken steht. Die einen sehen laut Volker Wagenitz ein Paar, das sich nichts (mehr) zu sagen hat, die anderen erkennen Partner, die sich wechselseitig den Rücken frei halten und sich so schützen und stärken.
Wagenitz begrüßt die Restaurierung, die die Bemühungen des Vereins zur Pflege und zum Erhalt der Kunstwerke auf der Skulpturenwiese Moltkeplatz fortsetzt. Zuletzt waren bereits im September 2021 die rote Wand von Gloria Friedmann und „Ein Stand“ von Lutz Fritsch auf Kosten des Vereins gereinigt worden. Wenn das Kunstwerk „Paarweise“ restauriert ist, sind die Arbeiten an den Skulpturen erst einmal abgeschlossen. „Die anderen sind noch in gutem Zustand oder können nicht transportiert werden, so dass sie allenfalls am Platz gereinigt werden können“, erklärt der Vorsitzende.
Ein neues temporäres Kunstwerk soll im September aufgestellt werden
Für den 17. September ist dann die Einweihung eines neuen temporären Kunstwerks, nämlich „Bernehain“ von Anys Reimann, geplant. „Die Aufstellung befindet sich allerdings noch in der Genehmigungsphase bei der Stadt“, betont Wagenitz.
In nächster Zeit sollen die Rasenflächen im Umfeld der Kunstwerke mit Gittern aus Hartplastik stabilisiert werden, um Hunde dort am Buddeln zu hindern. „Durch das Graben im Umfeld könnten die Skulpturen instabil werden“, hatte Lisa Lambrecht-Wagenitz vom Verein KaM vor kurzem erklärt. Die Arbeiten sind eigentlich für den Sommer geplant.
An der Stabilisierung, die Grün und Gruga vornehmen wird, beteiligt sich „Kunst am Moltkeplatz“ finanziell. „Der Verein hat die Gitter bereits für einen größeren dreistelligen Betrag erworben und an Grün und Gruga liefern lassen. Das Material ist also da, aber derzeit kommt es dort durch Krankheitsfälle wohl zu Verzögerungen“, so Volker Wagenitz. Der Boden werde einige Zentimeter ausgekoffert, die Gitter würden dann miteinander verbunden, mit Sand und Rasensamen gefüllt, so dass der Kunststoff nach einiger Zeit nicht mehr sichtbar sei.
Zusammenarbeit zwischen Stadt, Sponsoren und Bürgern
„Insgesamt zeigt sich, dass eine vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit zwischen den Akteuren aus den Bereichen der öffentlichen Hand, wie Sparkasse und Verwaltung, und der Zivilgesellschaft, in diesem Fall der Verein KaM, geeignet ist, eine für die Stadtgesellschaft positive Entwicklung im Bereich von Kunst im öffentlichen Raum zu unterstützen und voranzutreiben“, so der Vorsitzende.
Der Verein KaM hat heute mehr als 160 Mitglieder aus der gesamten Region. Er wurde in 2006 von Bürgerinnen und Bürgern des Moltkeviertels gegründet, um den Erhalt des Skulpturen-Ensembles auf dem Moltkeplatz langfristig zu sichern. Der Verein kümmert sich um die Werke von Heinz Breloh, Hannes Forster, Gloria Friedmann, Lutz Fritsch, Friedrich Gräsel, Ansgar Nierhoff und Ulrich Rückriem, die das permanente Ensemble bilden. 2017 erschien eine Broschüre über die 1982 geschaffene Skulpturenwiese und den Verein.