Essen-Bergerhausen. In der aktuellen Krise will eine Essener Gemeinde Bedürftigen helfen und organisiert an der Johanneskirche in Bergerhausen einen Mittagstisch.

  • Die evangelische Gemeinde Bergerhausen reagiert auf die Krise.
  • Ein Team aus Ehrenamtlichen organisiert einen Mittagstisch.
  • Zu Weihnachten ist eine besondere Aktion geplant.

Die evangelische Gemeinde Bergerhausen reagiert auf die aktuelle Krisensituation und bietet ab Mittwoch, 2. November, einen Mittagstisch an. An wen sich das Angebot unter dem Motto „Satt und glücklich“ in erster Linie richtet.

In anderen Gemeinden gebe es ähnliche Aktionen, oft stehe dabei der soziale Aspekt im Vordergrund: Menschen sollen durch das gemeinsame Mittagsessen aus ihrer Isolation geholt werden. „Bei uns geht es aber tatsächlich in erster Linie darum, Menschen, bei denen es aufgrund der Inflation und der hohen Energiepreise finanziell eng wird, ein warmes Mittagessen zu ermöglichen“, sagt Christine Volke. Sie ist seit kurzem in Rente und koordiniert das Angebot.

Trotzdem soll der soziale Aspekt auch in Bergerhausen nicht zu kurz kommen: „Entstanden ist die Idee aus dem Wunsch, den Menschen im Stadtteil eine konkrete Hilfe in diesem unsicheren Winter zu geben. Aber die Menschen sollen auch erleben, dass gemeinsames Essen guttut und es schöner ist, nicht alleine zu bleiben, sondern in Kontakt zu kommen“, so beschreibt Pfarrerin Julia Olmesdahl die Intention. Es gebe Zeit und Gelegenheit, sich aufzuwärmen und auszutauschen.

Gemeinde in Essen-Bergerhausen freut sich auf Gäste zum Mittagstisch

Die Idee zu dem neuen Angebot hatte das Presbyterium der Bergerhauser Johanneskirchen-Gemeinde angesichts steigender Kosten, die viele Menschen, vor allem auch Senioren, stark belasten. Der Mittagstisch soll den Winter über bis Ende April zweimal wöchentlich, jeweils montags und mittwochs, 13 bis 15 Uhr, im Gemeindezentrum der Johanneskirche, Elbestraße 28, angeboten werden.

Die Gäste zahlen einen Euro für Erwachsene und 50 Cent pro Kind. „Wer möchte und es sich leisten kann, darf aber auch gern einen selbst gewählten Betrag spenden, der dann in das Projekt investiert wird“, sagt Christine Volke, der ein Team aus Ehrenamtlichen zur Seite steht.

Im Saal der evangelischen Gemeinde Bergerhausen im Gemeindezentrum an der Elbestraße ist Platz für 75 Gäste. Aktuell planen die Organisatorinnen erst einmal mit 50 Leuten.
Im Saal der evangelischen Gemeinde Bergerhausen im Gemeindezentrum an der Elbestraße ist Platz für 75 Gäste. Aktuell planen die Organisatorinnen erst einmal mit 50 Leuten. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Selbst kochen müssen die Helferinnen und Helfer nicht. Das Essen wird im großen Topf von den Essener Kochwerken der Berufsförderungsgesellschaft Neue Arbeit der Diakonie angeliefert. „Wir starten mit 50 Portionen und schauen, wie das Angebot angenommen wird“, so Christine Volke. Platz im Gemeindehaus wäre für rund 75 Gäste, ohne dass es allzu eng würde. „Wir können bei Bedarf dann auch weitere Portionen ordern. Für den Notfall haben wir aber auch immer Konserven parat oder können Brote schmieren.“

Angeboten werden Eintöpfe, Aufläufe oder Nudelgerichte – halt alles, was man in einem Topf zubereiten kann. Als Nachtisch gibt es Kaffee und Kuchen vom Vortrag, den die Ehrenamtlichen bei Bäcker Peter abholen können, der das Projekt unterstützt. Wenn Kinder mitkommen, will sich das Team noch ein entsprechendes Getränkeangebot ausdenken.

Anmeldungen zur Teilnahme sind erwünscht

Die Gäste sollen sich zwecks besserer Planung künftig anmelden, im Gemeindebüro, per E-Mail oder per Zettel im Briefkasten. „Aber wir rechnen schon damit, dass sich das erst einmal einspielen muss“, sagt die Organisatorin. Das Angebot sei überkonfessionell, aber nur für Bergerhauserinnen und Bergerhauser gedacht. „Natürlich sind auch Obdachlose ohne festen Wohnsitz sehr willkommen. Wir schicken niemanden weg, der bedürftig ist.“

Rund 30 Ehrenamtliche haben sich gemeldet, die das Angebot mit auf die Beine stellen wollen. „Das ist eine ordentliche Zahl“, findet die Organisatorin. Es gebe einiges zu tun: eindecken, Essen austeilen, spülen. Alle Helferinnen und Helfer müssen zudem angesichts von Corona einen Lehrgang nach dem Infektionsschutzgesetz beim Gesundheitsamt absolvieren. „Vier von uns haben das schon erledigt, so dass wir jetzt starten können“, sagt Christine Volke.

Treffen am zweiten Weihnachtstag startet mit einem Gottesdienst

Eine besondere Aktion hat sich die Gemeinde Bergerhausen für Montag, 26. Dezember, den zweiten Weihnachtstag, ausgedacht. Dann beginnt das Treffen bereits um 10 Uhr mit einem weihnachtlichen Gottesdienst in der Johanneskirche, bei dem Weihnachtslieder gesungen werden. Anschließend gibt es ein weihnachtliches Essen.

Wer sich für einen oder mehrere Tage anmelden möchte, kann das per Zettel in den Briefkasten an der Elbestraße 28 oder per E-Mail an tun.