Essen-Bergerhausen. Evangelische Gemeinde Essen-Bergerhausen lädt am 19. Januar zum ersten Kreuz-und-quer-Gottesdienst ein. Teilnehmer können sich aktiv einbringen.

Statt über eine leere Kirche zu klagen, geht die evangelische Gemeinde Essen-Bergerhausen neue Wege bei der Gottesdienstgestaltung. Beim Kreuz-und-quer-Gottesdienst sollen die Besucher selbst aktiv werden, statt nur zuzuhören. Start des Projekts in der Johanneskirche ist am Sonntag, 19. Januar.

„Die Leute sollen sich mit ihren Talenten und Neigungen einbringen, selbst kreativ werden und den Gottesdienst gestalten“, sagt Frank Rosinger vom Presbyterium. „Man könnte es auch den Gottesdienst der 100 Talente nennen, denn wenn 100 Leute kommen, bringt jeder davon eigene Fähigkeiten mit“, ergänzt Eberhard Kerlen, ehemaliger Pfarrer und bis heute sehr engagiert in der Gemeinde.

Kirchenkreis gibt Geld für das innovative Projekt

„Statt zu jammern, wollen wir etwas tun. Wir denken gegen den Trend und sind die erste Gemeinde hier, die eine solche Aktion startet. Sie wird vom Kirchenkreis Essen als Innovationsprojekt bezuschusst“, so Frank Rosinger. Um Geld vom Kirchenkreis zu bekommen – in Bergerhausen wird Koordinator Michael Druen (33) damit finanziert – müssten die Projekte innovativ, nachhaltig und zukunftsorientiert sein, den Teilhabe-Aspekt berücksichtigen und sich natürlich in irgendeiner Form mit der Bibel beschäftigen.

Die Johanneskirche an der Weser-/Ecke Elbestraße ist Schauplatz der Kreuz-und-quer-Gottesdienste, die ab jetzt einmal im Monat in Bergerhausen stattfinden sollen.
Die Johanneskirche an der Weser-/Ecke Elbestraße ist Schauplatz der Kreuz-und-quer-Gottesdienste, die ab jetzt einmal im Monat in Bergerhausen stattfinden sollen. © FUNKE Foto Services | Carsten Klein

Der erste Kreuz-und-quer-Gottesdienst unter dem Motto „Lieblingsplatz“ am 19. Januar beginnt um 10 Uhr in der Johanneskirche an der Weser-/Ecke Elbestraße. Schon eine halbe Stunde vorher gibt es Kaffee, Tee und belegte Brötchen für alle, die erst einmal mit anderen ins Gespräch kommen wollen.

Um 10 Uhr werden die Teilnehmer begrüßt und erhalten eine kurze Einführung. Dann verteilen sie sich – ihren Interessen und Neigungen entsprechend – auf mindestens drei Gruppen im ganzen Haus. Ob zum Beispiel die Kinder in einer Gruppe unter sich blieben, sei offen. Im Prinzip wolle man generationsübergreifend arbeiten.

Gruppen arbeiten 40 Minuten zum Thema

Jede Gruppe nähere sich in den folgenden 40 Minuten dem Thema auf ihre Weise – in Form eines Liedes, Textes, Tanzes oder einer Meditation. „Wenn eine Gruppe sich nur unterhalten will, ist das auch kein Problem. Ob die Inhalte der Gruppenarbeit dann später allen vorgestellt werden oder nicht, bleibt den Gruppen selbst überlassen“, so Rosinger.

In Anschluss könne das Abendmahl oder vielleicht auch eine Taufe gefeiert werden. „Wir wollen nicht einfach unsere Kirche füllen, sondern mit einem niederschwelligen Angebot die Menschen da abholen, wo sie stehen“, betont Rosinger.

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„Wir sind sehr gespannt, welche und wie viele Menschen das Angebot annehmen und wie die Dinge laufen werden“, ist Projektkoordinator Michael Druen neugierig auf die Resonanz. Im Anschluss an den kreativen Gottesdienst gebe es gegen 11.30 Uhr etwas zu essen – bei der Premiere eine Suppe.

Angebot soll vor allem von Ehrenamtlichen organisiert werden

Die beiden Pfarrerinnen der evangelischen Gemeinde Bergerhausen seien willkommen und anfangs sicherlich auch präsent, hätten eine Art Trainerfunktion. Das Angebot solle dann aber vorwiegend von den Ehrenamtlichen organisiert werden.

Gottesdienst hat an jedem Sonntag einen anderen Schwerpunkt

Die evangelische Gemeinde Bergerhausen bietet jeden Sonntag einen anderen Schwerpunkt in den Gottesdiensten an.

Am ersten Sonntag im Monat ist das Musik, am zweiten ein klassischer Predigtgottesdienst, am dritten der Kreuz-und-quer-Gottesdienst und am vierten ein kommunikativer. berichtet Presbyter Frank Rosinger.

Die Kreuz-und-quer-Gottesdienste werden an jedem dritten Sonntag im Monat, immer unter einem anderen Motto, stattfinden, das Projekt läuft erstmal über ein Jahr. Eingebunden sind nicht nur die zweite Gottesdienststätte der Bergerhauser Gemeinde an der Billebrinkhöhe, sondern auch Gemeinden aus den Nachbarstadtteilen und die katholische Gemeinde.

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Nicht nur im Gottesdienstraum sollen sich die Teilnehmer versammeln. Für die Gruppenarbeit steht das ganze Haus zur Verfügung.
Nicht nur im Gottesdienstraum sollen sich die Teilnehmer versammeln. Für die Gruppenarbeit steht das ganze Haus zur Verfügung. © FUNKE Foto Services | Carsten Klein